Überblick — IT-Sicherheit & Compliance — Praxisleitfaden — Grundlagen.
Ein gründlicher Security Audit stärkt die IT-Sicherheit von KMU nachhaltig und schützt vor empfindlichen Datenverlusten. Unternehmen müssen präventiv handeln, um Sicherheitslücken zu schliessen und die Compliance-Anforderungen zu erfüllen.
Vorbereitung des Security Audits
Bevor der eigentliche Audit beginnt, sollten Unternehmen eine Bestandsaufnahme der bestehenden IT-Infrastruktur machen. Dazu gehören alle Hardware- und Softwarekomponenten, die genutzt werden. Eine vollständige Inventarliste hilft dabei, den Überblick zu bewahren und gezielte Massnahmen zu planen. Zudem ist es wichtig, die interne Sicherheitsrichtlinie zu prüfen und sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden informiert und geschult sind.
Analyse der Sicherheitsmassnahmen
Ein wichtiger Schritt im Audit ist die Überprüfung der vorhandenen Sicherheitsmassnahmen. Hierbei sollte gezielt untersucht werden, welche Schutzmechanismen greifen, wie Firewalls, Antivirensoftware und Verschlüsselungstools. Ein häufig gemachter Fehler ist, dass solche Systeme nicht regelmässig aktualisiert werden, was Sicherheitslücken öffnet. Dies lässt sich beheben, indem automatische Updates aktiviert und regelmässige Überprüfungen der Systeme eingeplant werden.
Benutzerzugriffsrechte überwachen
Nicht selten sind ungenügend verwaltete Benutzerrechte ein Einfallstor für Sicherheitsvorfälle. Es ist entscheidend, die Zugriffsrechte regelmässig zu prüfen und anzupassen. Zeichnet sich ab, dass ehemalige Angestellte oder externe Dienstleister noch Zugriff haben, muss dieser umgehend entzogen werden. Ein wiederkehrender Fehler ist, dass zu viele Mitarbeitende über Administratorrechte verfügen. Besser ist es, Rechte strikt nach dem Prinzip der minimalen Privilegien zu verteilen.
Überwachung und Logging
Eine kontinuierliche Überwachung der Netzwerkaktivitäten hilft, Anomalien schnell zu erkennen. IT-Systeme sollten entsprechend eingerichtet sein, um Abweichungen vom Normalbetrieb zu registrieren. Log-Daten können für spätere Analysen wertvoll sein, müssen aber sorgfältig aufbewahrt und vor Manipulation geschützt werden. Ein häufiger Fehler liegt in der unzureichenden Sicherung und Archivierung dieser Daten. Unternehmen sollten hierfür dedizierte Speicherlösungen einrichten und Zugriffe darauf beschränken.
Notfallmanagement planen
Ein durchdachtes Notfallmanagement sichert rasche Reaktionsfähigkeiten, falls es zu einem Sicherheitsvorfall kommt. Im Rahmen des Audits gilt es, vorhandene Pläne auf Aktualität zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. Ein weitverbreiteter Fehler ist das Fehlen regelmässiger Übungen der Notfallmassnahmen. Unternehmen sollten sich verpflichten, mindestens einmal jährlich einen Probelauf durchzuführen.
14-Tage-Handlungsanleitung
Tag 1–3: IT-Infrastruktur dokumentieren und interne Sicherheitsrichtlinien bewerten.
Tag 4–5: Sicherheitsmassnahmen einschliesslich Firewall und Antivirenlösungen überprüfen und aktualisieren.
Tag 6–7: Benutzerzugriffsrechte auf Notwendigkeit und Relevanz prüfen, anpassen und protokollieren.
Tag 8–9: Logging- und Überwachungstools konfigurieren und in Betrieb nehmen.
Tag 10: Massnahmenplan für Sicherheitslücken entwickeln und priorisieren.
Tag 11–12: Notfallmanagement-Plan überarbeiten und Probelauf organisieren.
Tag 13: Sicherungsmechanismen der Protokolldaten kontrollieren.
Tag 14: Erneute Überprüfung aller Änderungen und Sicherstellen der Dokumentation für nachfolgende Audits.
Durch systematisches Vorgehen und kontinuierliche Verbesserung der Sicherheitsverfahren verringern KMU nachhaltig Risiken und erfüllen die Anforderungen der Compliance effektiv.
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