Praxis — Praxisleitfaden und Transformation richtig einordnen.
Kernaussage: Scrum ermöglicht KMU eine flexible und anpassungsfähige Arbeitsweise, indem es die Zusammenarbeit und kontinuierliche Verbesserung fördert.
Verständnis von Scrum für KMU
Scrum ist ein Rahmenwerk, das speziell für die Bewältigung komplexer Projekte entwickelt wurde. Für KMU kann Scrum als Werkzeug dienen, um Projekte effizienter zu gestalten und schnelle Anpassungen an Marktveränderungen vorzunehmen. Eine praxisnahe Einführung erfordert, dass die Grundprinzipien von Scrum, wie Iteration, Transparenz und Teamarbeit, verstanden und umgesetzt werden. Ein kleines Softwareunternehmen könnte beispielsweise Scrum nutzen, um neue Funktionen regelmässig zu evaluieren und anzupassen, anstatt sie über Monate hinweg zu planen.
Rolle der Scrum-Teams
Ein erfolgreicher Einsatz von Scrum beruht auf der klaren Definition der Rollen: Product Owner, Scrum Master und das Entwicklungsteam. Der Product Owner ist für die Maximierung des Werts des Produkts verantwortlich. Der Scrum Master unterstützt das Team bei der Anwendung von Scrum, ohne selbst Entschlüsse zu fassen. Das Entwicklungsteam ist interdisziplinär und organisiert sich selbst. In einem KMU ist es entscheidend, dass jede Rolle verstanden und respektiert wird, um das volle Potenzial von Scrum auszuschöpfen.
Typische Fehler und deren Korrektur
Einer der häufigsten Fehler ist die Verwässerung der Rollen. Es kommt häufig vor, dass der Geschäftsführer zugleich als Product Owner und Scrum Master fungiert. Dies eliminiert den unabhängigen Charakter der Rollen, was vermieden werden sollte. Eine klare Trennung und Schulung der involvierten Personen korrigiert diesen Fehler. Ein weiterer Fehler ist der Fokus auf zu viele Projekte gleichzeitig. Scrum erfordert Konzentration auf wenige, priorisierte Aufgaben, um sicherzustellen, dass das Team effizient agiert. Die Priorisierung des Produkt-Backlogs hilft hier, Projekte effektiv zu managen.
Kontinuierliche Verbesserung durch Retrospektiven
Die Retrospektive ist ein entscheidendes Element von Scrum, um kontinuierliche Verbesserung zu ermöglichen. In KMU kann regelmässig, etwa alle zwei Wochen, diese Sitzung genutzt werden, um zu diskutieren, was gut lief und was verbessert werden muss. Ein Praxisbeispiel ist ein Team, das im Rahmen der Retrospektive feststellt, dass die Kommunikation verbessert werden muss, und daraufhin neue Kommunikationswege einführt.
Praxisbeispiel von eingehaltenen Scrum-Zeremonien
Bei einem KMU mit zehn Mitarbeitenden, das in der Produktentwicklung tätig ist, wurden klare Scrum-Zeremonien etabliert: tägliche Stand-up-Meetings, Sprintplanungen und -reviews sowie Retrospektiven. Diese Struktur half dem Unternehmen, den Überblick über Projektfortschritte zu behalten und die Teamkultur zu stärken.
14–30-Tage-Handlungsanleitung zur Einführung von Scrum
Tag 1-3: Schulung aller Beteiligten zu den Grundlagen von Scrum, einschliesslich Rollen und Zeremonien.
Tag 4-7: Definition und Zuweisung der Scrum-Rollen; Ernennung eines Scrum Masters und eines Product Owners.
Tag 8-10: Erstellung eines ersten Produkt-Backlogs durch den Product Owner, Priorisierung der Aufgaben.
Tag 11-15: Planung des ersten Sprints mit dem gesamten Team; Festlegung von Zielen und erwarteten Ergebnissen.
Tag 16-22: Durchführung des ersten Sprints; tägliche Stand-up-Meetings zur Überwachung des Fortschritts.
Tag 23-25: Durchführung der ersten Sprint-Retrospektive; Identifikation von Verbesserungsbereichen.
Tag 26-30: Anpassungen basierend auf den Retrospektivenergebnissen; Planung des nächsten Sprints.
Mit einem strukturierten Ansatz zur Einführung von Scrum können KMU ihre Agilität steigern und somit besser auf die Anforderungen des Marktes reagieren.
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