
Sicherheit durch konsequente Prüfung – kompakt erläutert.
Zero Trust: Ein Ansatz für mehr Sicherheit im KMU
Zero Trust ist ein Ansatz in der IT-Sicherheit, der davon ausgeht, dass Bedrohungen sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Unternehmensnetzwerks existieren können. Daher wird nie von einem sicheren Netzwerk ausgegangen – Vertrauen muss stets verifiziert werden. Dies bietet eine solide Grundlage für KMU, ihre IT-Sicherheit zu stärken und Compliance-Anforderungen zu erfüllen.
Die Bedeutung der Identitätsüberprüfung
Der erste Schritt zur Umsetzung von Zero Trust in einem KMU ist die konsequente Kontrolle der Identität und der Zugriffsrechte aller Benutzer und Geräte. Benutzer sollten sich mittels Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) anmelden, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen Zugang zu sensiblen Daten haben. Ein Beispiel: Ein Finanzdienstleister kann seinen Mitarbeitenden den Zugang zu Kundenfinanzdaten nur nach erfolgreicher Verifizierung über eine App auf ihrem Mobiltelefon gestatten. Dies reduziert das Risiko unbefugter Zugriffe erheblich.
Überwachung und Protokollierung von Netzwerkaktivitäten
Fortlaufende Überwachung sämtlicher Netzwerkaktivitäten ist entscheidend für den Zero Trust-Ansatz. Netzwerke sollten in Segmente unterteilt werden, und der Zugriff auf jede Einheit sollte kontinuierlich überwacht werden. Dabei ist es wichtig, ungewöhnliches Verhalten schnell zu identifizieren und zu analysieren. Ein typischer Fehler ist es, nur stichprobenartig oder zu selten zu überwachen. Abhilfe schafft die Einführung automatisierter Systeme, die verdächtige Aktivitäten sofort melden.
Fehler bei der Datenklassifizierung
Ein weiterer Fehler in der Implementierung von Zero Trust ist die unzureichende Klassifizierung von Daten. Häufig vernachlässigen KMU, ihre Daten nach Sensibilität und Wichtigkeit zu kategorisieren. Diese Kategorisierung ist entscheidend, um angemessene Sicherheitsmassnahmen für jede Kategorie zu definieren. Als Korrekturmassnahme sollten Unternehmen systematisch die Datenklassifizierung durchführen und entsprechend die Zugriffe regeln. Daten einer höheren Sicherheitsstufe benötigen strengere Kontrollen.
Schwachstellen durch unsachgemässe Netzwerksegmentierung
Netzwerksegmentierung ist ein zentrales Element des Zero Trust-Modells. Ein häufig gemachter Fehler besteht darin, Unternehmensnetzwerke nicht richtig zu segmentieren. Durchlässige Netzwerke können zu erheblichen Sicherheitslücken führen. Unternehmen sollten Segmente erstellen, die auf den funktionalen Aspekten ihres Geschäfts basieren. So kann beispielsweise in einem produzierenden KMU der Zugriff auf Maschinensteuerungsdaten von allgemeinen Mitarbeitenden getrennt werden, um die Sicherheit zu optimieren.
14-Tage-Umsetzungsplan für Zero Trust
Tag 1-3: Analyse der bestehenden Sicherheitsmassnahmen und Identifizierung der Schwachstellen im Netzwerk.
Tag 4-6: Einführung von Multi-Faktor-Authentifizierung für alle Mitarbeitenden, um die Zugriffsüberprüfung zu verstärken.
Tag 7-9: Evaluierung und Einführung von Netzwerksegmentierung basierend auf den funktionalen Bedürfnissen des Unternehmens.
Tag 10-12: Implementierung eines Überwachungssystems, das den Netzwerkverkehr in Echtzeit analysieren kann.
Tag 13-15: Schulung der Mitarbeitenden zur Erkennung von Sicherheitsrisiken und zur richtigen Nutzung neuer Sicherheitsprotokolle.
Tag 16-20: Datenklassifizierung durchführen und Sicherheitsmassnahmen basierend auf den identifizierten Sensibilitätsstufen anwenden.
Tag 21-30: Auswerten der Effektivität der neuen Massnahmen und kontinuierliche Überwachung sowie Anpassung der Sicherheitsstrategie.
Durch die konsequente Umsetzung dieser Schritte kann ein KMU seine Widerstandsfähigkeit gegen Cyberbedrohungen signifikant erhöhen und die Einhaltung von Compliance-Regeln sicherstellen.
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