Verschwendung im Lean Management gezielt vermeiden — Lean Management

Autor: Roman Mayr

Lean Management – kompakt erläutert.

Lean Management ·

Verschwendung eliminieren: Ein zentraler Schritt zu mehr Effizienz

Die Beseitigung von Verschwendung ist ein entscheidender Faktor im Lean Management, um Prozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Dies gilt insbesondere für KMU, die mit begrenzten Ressourcen wirtschaften müssen. Ziel ist es, unnötige Tätigkeiten zu identifizieren und zu eliminieren, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Identifikation von Verschwendungstypen

Verschwendung kann in verschiedenen Formen auftreten. Zu den häufigsten zählen Überproduktion, Wartezeiten, unnötige Transporte, Fehler und überflüssige Prozessschritte. Ein KMU im Fertigungsbereich könnte beispielsweise durch falsche Planung mehr Produkte herstellen, als tatsächlich benötigt werden. Diese Überproduktion bindet Kapital und Lagerfläche. Um solche Formen der Verschwendung zu identifizieren, ist eine gründliche Analyse der bestehenden Prozesse unumgänglich.

Praxisnahes Beispiel: Überproduktion

Nehmen wir das Beispiel einer kleinen Bäckerei, die täglich mehr Brote produziert als effektiv verkauft werden. Dies führt zu unnötigen Kosten durch übrig gebliebene Ware, die entsorgt werden muss. Durch präzise Verkaufsvorhersagen und flexible Produktionsplanung kann die Bäckerei diesen Überschuss minimieren. Eine Möglichkeit besteht darin, die Verkaufszahlen der letzten Wochen auszuwerten und darauf basierend die Produktion anzupassen.

Typische Fehler vermeiden

Ein häufiger Fehler ist die Annahme, dass alle derzeitigen Prozesse notwendig seien. Stattdessen sollten KMU hinterfragen, ob jeder Prozessschritt tatsächlich Mehrwert schafft. Ein weiteres Problem ist die mangelnde Schulung von Mitarbeitenden im Erkennen von Verschwendung. Besser ist es, Schulungen anzubieten, die das Bewusstsein für grobe Verschwendungen schärfen. Drittens wird oft nicht zwischen notwendigen und vermeidbaren Wartezeiten unterschieden. Hier hilft eine genaue Beobachtung und Analyse der Arbeitsschritte, Wartezeiten zu verkürzen oder vollständig zu eliminieren.

Effizienz durch kleine Anpassungen steigern

Nicht immer sind grosse Umstrukturierungen nötig. Häufig führen kleine, gezielte Änderungen zu erheblichen Verbesserungen. Ein KMU im Dienstleistungssektor könnte beispielsweise die Prozesszeiten verkürzen, indem es die Anzahl unnötiger Meetings reduziert oder Kommunikationswege optimiert. Solche Anpassungen steigern die Reaktionsfähigkeit und damit die Effizienz.

14-Tage-Handlungsanleitung


    Tag 1-3: Analysieren Sie Ihre aktuellen Prozesse und sammeln Sie Daten. Dokumentieren Sie alle Schritte und identifizieren Sie erste Ansatzpunkte für Verbesserungen.

    Tag 4-6: Identifizieren Sie primäre Verschwendungsquellen. Nutzen Sie dafür Instrumente wie das Ishikawa-Diagramm oder die 5-Whys-Methode, um tieferliegende Ursachen zu erkennen.

    Tag 7-9: Bildung eines kleinen Teams aus Schlüsselpersonen, das konkrete Verbesserungsmassnahmen entwickelt. Priorisieren Sie diese Massnahmen nach ihrer potenziellen Wirkung.

    Tag 10-12: Beginnen Sie mit der Umsetzung der Massnahmen. Achten Sie darauf, Mitarbeitende bei Veränderungen einzubeziehen und für Schulungen zu sorgen.

    Tag 13-14: Evaluieren Sie die Änderungen. Prüfen Sie, ob die eingeführten Massnahmen zu den gewünschten Verbesserungen geführt haben. Sammeln Sie Feedback und passen Sie Massnahmen gegebenenfalls an.


Werden diese Schritte konsequent verfolgt, können KMU Verschwendung schnell reduzieren und die Basis für langfristig optimierte Prozesse schaffen.

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