
Überblick – Projektleitung und Praxis richtig einordnen.
Risiken und Abhängigkeiten in Projekten frühzeitig erkennen und managen
In der Projektleitung sind das Erkennen und Managen von Risiken und Abhängigkeiten elementar. Ohne ein klares Verständnis dieser Bereiche riskieren KMU Verzögerungen und Kostenüberschreitungen.
Bedeutung von Risiken und Abhängigkeiten
Risiken und Abhängigkeiten sind in jedem Projekt vorhanden und sollten nicht unterschätzt werden. Das Risiko bezieht sich auf potenzielle Probleme, die den Projekterfolg beeinträchtigen können. Abhängigkeiten sind Faktoren oder Aufgaben, die sich gegenseitig bedingen. Ein Bauprojekt könnte beispielsweise durch verspätete Materiallieferungen gefährdet sein, was ein deutliches Risiko darstellt. Zudem könnten die Fertigstellung des Fundaments und der darauffolgende Bau der Mauern voneinander abhängig sein.
Typische Fehler in der Risikoanalyse
Der erste häufige Fehler ist die ungenügende Erfassung aller Projektrisiken. Oft wird zu Beginn der Projekterstellung die Analyse der Risiken übersehen oder nur oberflächlich behandelt. Die Lösung liegt in der Etablierung eines strukturierten Prozesses: Vor Projektbeginn eine detaillierte Risikoanalyse durchführen und in regelmässigen Sitzungen aktualisieren.
Ein weiterer Fehler ist die Vernachlässigung bestehender Abhängigkeiten. Viele Projektmanager fokussieren sich nur auf ihre eigenen Aufgabenbereiche, ohne die Gesamtprojektumgebung zu berücksichtigen. Eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit kann helfen, relevante Abhängigkeiten zu identifizieren und zu adressieren.
Abhängigkeiten bewusst steuern
Ein KMU könnte beispielweise in der Produktentwicklung die Reihenfolge der Produktionseinheiten falsch einplanen, ohne Rücksicht auf die benötigten Zulieferungen. Um dies zu verhindern, sollten die Projektbeteiligten regelmässig Statusberichte austauschen. Diese ermöglichen es, Abhängigkeiten zwischen Aufgaben rechtzeitig zu erkennen und wie geplant zu steuern.
Strategische Ansätze zur Risikominimierung
Neben der Identifikation von Risiken sollte auch die Risikominderung strategisch geplant werden. Eine präventive Massnahme könnte ein zusätzliches Budget sein, das bei unerwarteten Problemen flexibel eingesetzt wird. Auch die Schulung von Mitarbeitenden im Erkennen und Handhaben von Risiken hilft, Herausforderungen besser zu meistern. Ein KMU sollte Workshops zur Sensibilisierung anbieten, um das Risiko von Projektscheitern zu reduzieren.
Handlungsanleitung für die kommenden 30 Tage
Tag 1-5: Durchführung eines Workshops zur Risiko- und Abhängigkeitsanalyse mit allen Projektbeteiligten. Nutzung einer bekannten Methodik wie dem Risikoregister.
Tag 6-10: Erstellung einer detaillierten Dokumentation der erkannten Risiken und Abhängigkeiten. Zuweisung von Verantwortlichen für die Überwachung und Steuerung.
Tag 11-20: Implementierung eines regelmässigen Überwachungsplans. Dazu gehören wöchentliche Meetings, um den Status zu überprüfen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.
Tag 21-30: Etablierung eines Rückmeldesystems, das es den Mitarbeitenden erlaubt, neue Risiken und Abhängigkeiten sofort zu melden. Starten Sie mit einer Schulungseinheit zur Bewertung und zum Umgang mit Risiken.
Durch die Umsetzung dieser Schritte kann ein KMU die Risiken und Abhängigkeiten in seinen Projekten besser kontrollieren und die Wahrscheinlichkeit von Projekterfolgen signifikant erhöhen.
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