
Überblick — Praxisleitfaden und Compliance richtig einordnen.
Künstliche Intelligenz (KI) im Unternehmen bringt neue rechtliche Anforderungen mit sich. Verantwortung und klare Rollenverteilung sind unentbehrlich, um rechtlichen und compliance-technischen Herausforderungen gerecht zu werden.
Rollen und Verantwortlichkeiten im KMU-Kontext
Jede Einführung von KI in ein Unternehmen muss mit einer klaren Rollenverteilung einhergehen. Geschäftsführer und Führungsteams müssen Rollen definieren und Verantwortungsträger benennen. Im KMU-Umfeld bedeutet dies häufig, dass Mitarbeiter, die bereits technische oder rechtliche Aufgaben übernehmen, zusätzlich in die KI-Verantwortung eingebunden werden. Wichtig ist, dass diese Personen über die notwendige Schulung und den Support verfügen, um ihre Aufgaben effektiv zu erfüllen.
Pflichten im Rahmen der Nutzung von KI
Rechtliche Rahmenbedingungen variieren je nach Branche und Standort. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre KI-gestützten Prozesse den Datenschutzgesetzen sowie den spezifischen Branchenvorschriften entsprechen. Dazu gehört beispielsweise die Beachtung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Ein Datenschutzbeauftragter sollte beim Einsatz von KI involviert sein, um datenschutzrechtliche Fragestellungen rechtzeitig zu klären.
Nachweise als Bestandteil der Compliance
Ein zentrales Element der Compliance ist der Nachweis sorgfältiger Prüfung und Dokumentation der KI-Systeme. Es reicht nicht aus, sich auf mündliche Zusicherungen der Anbieter zu verlassen. Vielmehr bedarf es einer umfassenden Dokumentation und laufenden Überwachung der KI-Anwendungen. Audits und regelmässige Berichte sind effektive Mittel, um eine nachvollziehbare Prüfspur für mögliche Kontrollen zu schaffen.
Häufige Fehler vermeiden
Ein typischer Fehler ist fehlende Dokumentation. Ohne sie fehlt der Nachweis von Sorgfalt und Verantwortung. Dies lässt sich durch regelmässige, strukturierte Aufzeichnungen zu den KI-Aktivitäten korrigieren. Ein weiterer Fehler ist mangelnde Schulung des verantwortlichen Personals. Nicht geschultes Personal versteht weder die Herausforderungen noch die regulatorischen Anforderungen. Regelmässige Weiterbildungen und Schulungen schaffen Abhilfe. Schliesslich unterschätzen viele Unternehmen die Bedeutung eines umfassenden Risikomanagements. Setzen Sie frühzeitig auf Risikoanalysen und erstellen Sie entsprechende Massnahmenkataloge.
14-Tage-Handlungsanleitung
Analysebedarf bestimmen: Identifizieren Sie die KI-Anwendungen in Ihrem Unternehmen und bestimmen Sie die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen.
Rollen festlegen: Bestimmen Sie Verantwortlichkeiten für KI, Datenschutz und Compliance.
Compliance-Check durchführen: Prüfen Sie, ob bestehende Systeme den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Schulung des Personals: Organisieren Sie gezielte Weiterbildungen für alle verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Dokumentation beginnen: Starten Sie mit der systematischen Erfassung aller wichtigen Elemente Ihrer KI-Einsätze und beginnen Sie mit der Erstellung einer Prüfspur.
Risikomanagement etablieren: Führen Sie eine Risikoanalyse durch und erstellen Sie Pläne zur Risikominderung.
Review-Meeting einberufen: Evaluieren Sie nach einem Monat die getroffenen Massnahmen und passen Sie Ihre Strategien entsprechend an.
Durch diese strukturierten Schritte sichern Sie nicht nur die rechtliche Integrität, sondern auch den langfristigen Erfolg Ihrer KI-Investitionen.
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