Transparenz in der KI für Schweizer Unternehmen — Schritt für Schritt

Autor: Roman Mayr

So gelingt es in Projekten — verständlich erklärt — Responsible AI & Compliance.

Responsible AI & Compliance ·

In der fortschreitenden Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in geschäftliche Prozesse gewinnt das Thema Transparenz und Nachvollziehbarkeit zunehmend an Bedeutung. Insbesondere für Schweizer KMUs ist es essenziell, ihre KI-Systeme so zu gestalten, dass deren Entscheidungen verständlich und nachvollziehbar sind. Die Nutzung von KI birgt zahlreiche Chancen, erfordert jedoch einen verantwortungsvollen Umgang, um Compliance-Vorgaben zu erfüllen und das Vertrauen der Stakeholder zu sichern.

Typische Fehler bei Transparenz und Nachvollziehbarkeit

Ein häufiger Fehler ist die fehlende Dokumentation der Entscheidungsfindungsprozesse. Oftmals werden KI-Systeme implementiert, ohne dass die zugrunde liegenden Algorithmen und Parameter ausreichend dokumentiert sind. Dies führt dazu, dass Entscheidungen nicht eindeutig nachvollziehbar sind. Die Lösung besteht in der Einführung von detaillierten Protokollen, die den gesamten Entscheidungsprozess eines Systems dokumentieren.

Ein weiterer Fehler ist der Mangel an klarem Kommunikationsfluss zwischen Technik- und Geschäftsteams. Ohne eine Brücke zwischen technisch involvierten Mitarbeitern und Entscheidungsträgern können Missverständnisse über die Funktionsweise und die Implikationen von KI-Anwendungen entstehen. Einfache Korrekturmassnahme ist die Implementierung regelmässiger Meetings und Workshops, in denen technische Details in verständlicher Sprache erklärt werden.

Schliesslich tritt auch die Vernachlässigung von Benutzer-Feedback als Informationsquelle zur Verbesserung der Transparenz häufig auf. Mitarbeiter und Kunden, die mit den KI-Systemen interagieren, liefern wertvolle Einsichten, die oft ungenutzt bleiben. Eine Strategie zur Bewältigung dieses Problems ist die Etablierung eines strukturierten Feedbackprozesses, um regelmässig und gezielt Rückmeldungen einzuholen und auszuwerten.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage

In den kommenden vier bis sechs Wochen empfehlen sich folgende konkrete Schritte, um die Transparenz und Nachvollziehbarkeit Ihrer KI-Systeme zu verbessern:

    Analyse und Dokumentation: Führen Sie eine vollständige Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen KI-Systeme durch und beginnen Sie mit der systematischen Dokumentation der verwendeten Algorithmen, Modelle und Datenquellen. Dies legt die Basis für alle weiteren Massnahmen und sorgt dafür, dass alle Entscheider ein einheitliches Verständnis der Systeme erlangen.

    Bildungsinitiative für Transparenz: Initiieren Sie eine interne Schulungsreihe, um Ihre Mitarbeitenden für das Thema KI-Transparenz zu sensibilisieren. Stellen Sie sicher, dass sowohl technische als auch nicht-technische Mitarbeiter die Grundlagen von KI und deren Implikationen verstehen. Die Schulungen sollten auch thematisieren, wie die Transparenz der Systeme erhöht werden kann.

    Feedbackprozess implementieren: Entwickeln Sie einen klaren Prozess zur Erfassung und Auswertung von Rückmeldungen Ihrer Mitarbeiter und Kunden. Nutzen Sie diese Daten, um gezielt Bereiche mit Verbesserungsbedarf zu identifizieren und nachfolgend entsprechende Massnahmen in die Wege zu leiten.


Durch diese Schritte schaffen Schweizer KMUs eine Grundlage für ein verantwortungsvolles und transparentes Management ihrer KI-Systeme. Sie stärken nicht nur die Compliance, sondern auch das Vertrauen aller Stakeholder.