Transparente KI-Systeme für mehr Vertrauen sichern — Überblick

Autor: Roman Mayr

Überblick — Responsible AI & Compliance — Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Responsible AI & Compliance ·

Transparenz und Nachvollziehbarkeit in der Künstlichen Intelligenz

Die Implementierung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Geschäftsprozesse bringt zahlreiche Vorteile mit sich, insbesondere in der Effizienzsteigerung und Entscheidungsfindung. Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Systemen ist jedoch auch die Frage nach deren Transparenz und Nachvollziehbarkeit entscheidend. Diese beiden Prinzipien sind nicht nur für die Einhaltung regulatorischer Vorgaben von Bedeutung, sondern auch für das Vertrauen der Nutzer in die Technologie.

Unternehmen neigen dazu, sich ausschliesslich auf die Funktionalität von KI-Systemen zu konzentrieren und übersehen dabei oft die Notwendigkeit, diese Prozesse für alle Beteiligten nachvollziehbar zu gestalten. Fehler in der Transparenz und Nachvollziehbarkeit können zu signifikanten Compliance-Problemen führen.

Typische Fehler und deren Korrektur


    Unzureichende Dokumentation der Entscheidungsprozesse

Ein häufiges Problem ist das Fehlen einer umfassenden Dokumentation der Entscheidungsprozesse innerhalb eines KI-Systems. Dies führt zu einer mangelnden Nachvollziehbarkeit, da es schwierig ist zu erklären, wie bestimmte Entscheidungen zustande kommen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, sollten Unternehmen sicherstellen, dass jede Entscheidungsregel und jeder Datenverarbeitungsprozess detailliert dokumentiert wird. Dies kann durch automatisierte Protokollierungssysteme erreicht werden.

    Komplexität der Modelle ohne verständliche Erklärungen

Viele KI-Modelle, insbesondere solche, die auf maschinellem Lernen basieren, sind für Laien schwer verständlich. Die Nutzung komplexer Algorithmen ohne begleitende Erklärungen, die auch ein Nicht-Experte verstehen kann, kann das Vertrauen in das System untergraben. Unternehmen sollten hier auf Interpretierbarkeit achten und Modelle, wenn möglich, durch einfachere Proxy-Modelle ergänzen, die leichter zu kommunizieren und verständlich zu machen sind.

    Unzureichende Schulung der Mitarbeiter

Oftmals fehlt es an adäquaten Schulungen für Mitarbeitende, die mit KI-Systemen interagieren. Dies führt zu einer fehlerhaften Nutzung und einem Missverständnis der Funktionsweise solcher Systeme. Unternehmen sollten regelmässige Schulungen anbieten, um sicherzustellen, dass alle Nutzer die Grundlagen von KI und die spezifischen Eigenheiten des eingesetzten Systems verstehen.

Handlungsanleitung für 14–30 Tage

Tage 1–7:
Beginnen Sie mit einem Audit Ihrer bestehenden KI-Systeme. Evaluieren Sie deren aktuelle Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Identifizieren Sie fehlende Dokumentationen oder Erklärungen für kritische Entscheidungsprozesse.
Tage 8–14:
Entwickeln Sie eine detaillierte Dokumentationsstrategie für jeden Entscheidungsprozess in Ihren KI-Systemen. Nutzen Sie geeignete Tools zur Protokollierung und stellen Sie sicher, dass alle beteiligten Parteien Zugang zu diesen Informationen haben.
Tage 15–21:
Organisieren Sie Schulungseinheiten für alle Mitarbeiter, die mit den KI-Systemen arbeiten. Konzentrieren Sie sich dabei auf das grundlegende Verständnis von KI und die spezifischen Funktionen Ihrer Systeme. Schaffen Sie klare Kommunikationskanäle, um Fragen und Probleme zeitnah klären zu können.
Tage 22–30:
Entwickeln Sie verständliche Erklärungsmodelle für Ihre eingesetzten KI-Algorithmen. Lassen Sie diese von verschiedenen Teams überprüfen, um sicherzustellen, dass sie auch für Laien nachvollziehbar sind. Starten Sie gegebenenfalls mit der Implementierung von Proxy-Modellen zur Vereinfachung komplexer KI-Entscheidungen.
Durch eine fokussierte Herangehensweise und konkrete Massnahmen können Unternehmen die Transparenz und Nachvollziehbarkeit ihrer KI-Systeme erheblich verbessern, was nicht nur rechtliche Vorteile bietet, sondern auch das Vertrauen von Kunden und Mitarbeitern stärkt.