Strukturierte Risikoportfolios für KMU entwickeln — Risikomanagement

Autor: Roman Mayr

Strukturierte Risikoportfolios für KMU entwickeln — Risikomanagement

Risikomanagement ·

Ein strukturiertes Risikoportfolio aufbauen

Ein sorgfältig erstelltes Risikoportfolio ist essenziell für jedes KMU, um finanziellen Verlusten und potenziellen Geschäftsausfällen präventiv entgegenzuwirken. Ohne ein klares Verständnis der Risiken, denen ein Unternehmen ausgesetzt ist, kann es schwierig werden, geeignete Massnahmen zur Risikominderung zu ergreifen. Daher ist der erste Schritt im Risikomanagement, ein umfassendes Risikoportfolio aufzubauen.

Typische Fehler beim Aufbau eines Risikoportfolios

Einer der häufigsten Fehler beim Erstellen eines Risikoportfolios ist die Vernachlässigung einer systematischen Risikoidentifikation. Viele KMU verlassen sich auf Bauchgefühl oder vergangene Erfahrungen ihrer Führungkräfte, statt einen formalisierten Prozess zur Identifikation potenzieller Risiken einzurichten. Diese Herangehensweise kann bedeuten, dass relevante Risiken übersehen werden. Um diesem Fehler zu begegnen, sollten strukturierte Prozesse zur Risikoerfassung eingeführt werden. Hierbei kann die Anwendung standardisierter Risikoabfrageschemata oder Workshops mit verschiedenen Abteilungen helfen, umfassendere Erkenntnisse zu gewinnen.

Ein weiterer häufiger Fehler ist die unzureichende Priorisierung von Risiken. Zu oft werden alle identifizierten Risiken mit gleicher Intensität betrachtet, was zu einer ineffizienten Allokation von Ressourcen führt. Der Fokus sollte vielmehr darauf liegen, die identifizierten Risiken zu bewerten und zu priorisieren. Risiken, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten und gleichzeitig gravierende Auswirkungen haben, sollten priorisiert behandelt werden. Eine gängige Methode hierfür ist die Risikomatrix, die Wahrscheinlichkeit und Einfluss der Risiken plotten lässt.

Der dritte Fehler besteht in der sporadischen Aktualisierung des Risikoportfolios. Risiken und deren potenzielle Auswirkungen unterliegen häufigen Änderungen, insbesondere in dynamischen Märkten oder bei Neuerungen im Unternehmen. Ein statisches Portfolio kann daher schnell veralten. Um dem entgegenzuwirken, sollte das Risikoportfolio regelmässig – mindestens jährlich oder bei signifikanten Änderungen im Geschäftsumfeld – überprüft und angepasst werden.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


    Risikoidentifikation (Tage 1-7):

Initiieren Sie ein Risikoidentifikationsprogramm. Sammeln Sie relevante Informationen durch interne Workshops, Brainstorming-Sitzungen und durch das Studium bestehender Dokumentationen. Involvieren Sie Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen, um eine umfassende Sichtweise zu erlangen. Während dieser Phase sollten klare Kategorien für Risiken definiert werden, wie beispielsweise Marktrisiken, operationelle Risiken oder Compliance-Risiken.

    Risikobewertung und Priorisierung (Tage 8-14):

Verwenden Sie eine Risikomatrix, um alle identifizierten Risiken nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrem Schadenspotenzial zu bewerten. Legen Sie fest, welche Risiken am dringlichsten behandelt werden müssen. Diese Priorisierung ermöglicht es Ihrem Unternehmen, Ressourcen gezielt zur Risikominimierung einzusetzen.

    Entwicklung von Risikostrategien (Tage 15-21):

Erarbeiten Sie präventive und reaktive Strategien, um die priorisierten Risiken zu managen. Hierbei können sowohl technische als auch organisatorische Massnahmen erforderlich sein. Stellen Sie sicher, dass für jedes Risiko ein klares Vorgehen definiert ist.

    Freigabe und Implementierung (Tage 22-30):

Überprüfen Sie das Risikoportfolio im Management-Team, um dessen Freigabe zu erreichen. Beginnen Sie mit der Implementierung von Massnahmen für die am höchsten priorisierten Risiken. Etablieren Sie ein regelmäßiges Reporting und Monitoring, um den Fortschritt zu verfolgen und Anpassungen bei Bedarf vorzunehmen.

Ein systematisch aufgebautes und regelmässig gepflegtes Risikoportfolio wird Ihr KMU dazu befähigen, Risiken besser zu kontrollieren und die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig zu stärken.

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