Standhafte Überzeugung trotz schwieriger Opposition — Überblick

Autor: Roman Mayr

Überblick — Verhandlungsführung — Praxisleitfaden — Grundlagen.

Verhandlungsführung ·

Schwierige Verhandlungspartner zu überzeugen, ist eine Herausforderung, der viele Schweizer KMU regelmässig gegenüberstehen. Diese Herausforderung kann durch eine strategisch fundierte Herangehensweise gemeistert werden. Die Kernaussage ist, dass ein tieferes Verständnis der Gegenseite und eine systematische Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg sind.

Typische Fehler und deren Korrektur

Ein häufiger Fehler besteht darin, unzureichend vorbereitet in eine Verhandlung zu gehen. Es reicht nicht aus, die eigenen Ziele zu kennen; die Bedürfnisse und Motivationen des Gegenübers sind ebenso entscheidend. Korrektur: Investieren Sie Zeit in eine gründliche Recherche zur Gegenseite. Identifizieren Sie deren Beweggründe, Druckpunkte und potenzielle Einwände gegen Ihren Vorschlag.

Ein zweiter typischer Fehler ist der übermässige Fokus auf die eigene Perspektive. Oft wird der Versuch unternommen, das Gegenüber von der Richtigkeit der eigenen Position zu überzeugen, ohne deren Standpunkt wirklich zu verstehen oder darauf einzugehen. Korrektur: Entwickeln Sie Empathie und hören Sie aktiv zu. Stellen Sie offene Fragen, um ein vollständiges Bild der Haltung des anderen zu gewinnen, und zeigen Sie, dass Sie deren Anliegen ernst nehmen.

Ein dritter Fehler ist die unflexible Argumentation. Viele Verhandlungsführer scheuen sich davor, ihre ursprüngliche Strategie zu ändern, selbst wenn deutlich wird, dass der eingesetzte Ansatz wenig zielführend ist. Korrektur: Seien Sie bereit, alternative Lösungen und Kompromisse in Erwägung zu ziehen. Flexibilität und die Fähigkeit, die Richtung zu ändern, wenn die bisherigen Argumente nicht fruchten, können der entscheidende Faktor für den Verhandlungserfolg sein.

Handlungsanleitung für 14–30 Tage


    Erste Woche: Recherche und Vorbereitung

Verbringen Sie die ersten Tage mit intensivem Studium der Interessen und des Umfelds Ihres Verhandlungspartners. Sammeln Sie Informationen zu deren geschäftlichen und persönlichen Interessen, aktuellen Herausforderungen und langfristigen Zielen.

Entwickeln Sie ein Dossier mit potenziellen Gesprächspunkten und fertigen Sie eine Liste möglicher Einwände an. Formulieren Sie passende, unterstützende Argumente.

    Zweite Woche: Simulationsübungen

Organisieren Sie interne Rollenspiele mit einem Kollegen oder einer Gruppe, um unterschiedliche Szenarien zu simulieren. Lassen Sie dabei verschiedene Ergebnisse und potenzielle Reaktionen durchspielen. Dies wird Ihnen helfen, Ihre Flexibilität zu testen und die Interessen des Gegenübers besser zu antizipieren.

Fokussieren Sie sich auf aktives Zuhören. Üben Sie, Fragen zu formulieren, die offene Antworten fördern und vertiefen Sie Ihr Verhandlungsverständnis.

    Dritte bis vierte Woche: Umsetzung und Nachbereitung

Planen Sie ein erstes Gespräch mit Ihrem Verhandlungspartner. Wenden Sie die gewonnenen Erkenntnisse an und achten Sie darauf, flexibel bei unvorhergesehenen Einwänden zu reagieren.

Nach dem ersten Treffen, analysieren Sie den Fortschritt und dokumentieren Sie, was gut funktioniert hat und wo Verbesserungsbedarf besteht. Passen Sie Ihre Strategie bei Bedarf an und organisieren Sie ein Nachfolgetreffen.
Durch diese strukturierte Herangehensweise kann die Interaktion mit schwierigen Verhandlungspartnern fruchtbar gestaltet und das Vertrauen in die eigene Verhandlungsführung gestärkt werden.