Risikomanagement durch gezielte Compliance-Massnahmen — Überblick

Autor: Roman Mayr

Risikomanagement durch gezielte Compliance-Massnahmen — Überblick

Governance & Compliance ·

Compliance-Risiken minimieren: Ein strukturierter Ansatz für KMU

In der heutigen Geschäftswelt ist die Einhaltung von Vorschriften nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements. Für KMU kann die Implementierung eines effektiven Compliance-Programms den Unterschied zwischen dem erfolgreichen Fortbestand des Unternehmens und empfindlichen Sanktionen ausmachen. Ziel ist es, Risiken präzise zu erkennen und entgegenzuwirken. Doch häufig schleichen sich typische Fehler ein, die die Effektivität von Compliance-Bemühungen untergraben.

Typische Fehler und deren Korrektur

Unzureichende Risikobewertung: Ein typischer Fehler ist die unzureichende Evaluation der spezifischen Compliance-Risiken. Oftmals verwenden KMU standardisierte Risiko-Checklisten, die nicht auf ihre Branche oder Rechtslage angepasst sind. Die Lösung besteht darin, eine massgeschneiderte Risikoanalyse durchzuführen. Das bedeutet, branchenspezifische Vorschriften zu berücksichtigen und mögliche Szenarien zur Gefährdung der Compliance zu evaluieren. Eine detaillierte Bewertung kann externe Beratungen einschliessen oder vorhandenes Fachwissen im Unternehmen gezielt nutzen.

Fehlende Schulung der Mitarbeitenden: Mitarbeitende sind häufig nicht ausreichend über relevante Vorschriften und deren Konsequenzen aufgeklärt. Dies führt zu unbeabsichtigten Verstössen, die vermeidbar wären. KMU sollten regelmässige Schulungen implementieren, die spezifisch auf die Rolle der Mitarbeitenden und aktuelle rechtliche Anforderungen zugeschnitten sind. Dadurch wird die Sensibilisierung erhöht und das Risikobewusstsein gestärkt.

Unzureichende Dokumentation: Ein weiterer häufiger Fehler ist eine mangelhafte oder fehlende Dokumentation von Compliance-Prozessen. Ohne angemessene Nachweise ist es schwierig, die Einhaltung von Vorschriften transparent zu machen und nachzuweisen. Hier kann die Implementierung eines standardisierten Dokumentationsprozesses Abhilfe schaffen. Alle Massnahmen, Prüfungen und Verbesserungen sollten systematisch dokumentiert und regelmässig aktualisiert werden.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


    Risikoanalyse durchführen: Beginnen Sie mit einer umfassenden Evaluation Ihrer spezifischen Compliance-Risiken. Sammeln Sie Informationen aus Ihrer Branche, analysieren Sie Ihre internen Prozesse und identifizieren Sie potenzielle Schwachstellen. Ziehen Sie in Erwägung, einen externen Berater hinzuzuziehen, um wertvolle Einblicke und unabhängige Bewertungen zu erhalten.

    Schulung initieren: Organisieren Sie innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Schulung für sämtliche Mitarbeitenden. Diese sollte klar umrissene Themen beinhalten wie Datenschutz, Antikorruption und branchenspezifische Regelungen. Nutzen Sie hierzu vorhandene E-Learning-Plattformen oder spezialisierte Anbieter von Compliance-Schulungen.

    Dokumentationssystem implementieren: Entwickeln Sie ein einfaches, aber effektives System zur Erfassung aller compliance-relevanten Dokumentationen. Nutzen Sie hierfür digitale Tools, die es Ihnen ermöglichen, sowohl aktuelle als auch historische Daten zentral zu verwalten und einfach abzurufen.


Indem KMU diese systematischen Schritte unternehmen, können sie ihre Compliance-Risiken nicht nur minimieren, sondern auch langfristige geschäftliche Stabilität und Integrität sichern. Die korrekte Umsetzung solcher Massnahmen schafft Vertrauen bei Partnern und Kunden und bewahrt das Unternehmen vor gesetzlichen und finanziellen Konsequenzen.

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