Risiken in Lieferketten gezielt reduzieren — Supply Chain Management

Autor: Roman Mayr

Supply Chain Management – kompakt erläutert.

Supply Chain Management ·

Lieferkettenrisiken mindern: Eine Notwendigkeit für KMU

Effektives Management der Lieferkettenrisiken ist entscheidend, um die Resilienz der kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) zu stärken. Im aktuellen Wirtschaftsumfeld, das durch geopolitische Unsicherheiten und pandemiebedingte Herausforderungen geprägt ist, gewinnen robuste und widerstandsfähige Lieferketten zunehmend an Bedeutung.

Risikoidentifikation als Grundlage

Eine präzise Risikoanalyse der Lieferkette beinhaltet, alle direkten und indirekten Risiken zu erfassen. Beispiele sind Materialengpässe, Transportverzögerungen oder Schwächen bei den Lieferanten. Durchschnittliche KMU verlassen sich oft zu sehr auf wenige Lieferanten. Besser ist, die Abhängigkeit zu streuen. Zusätzlich hilft es, lokale Alternativen zu prüfen, um geografische Risiken zu senken.

Transparenz schaffen und erhalten

Transparente Lieferketten sind weniger anfällig für Störungen. Dies erreicht man durch den Aufbau einer klaren Kommunikation mit den Lieferanten. Regelmässige Berichterstattung und standortübergreifende Meetings erzeugen ein besseres Verständnis der gesamten Lieferkette. Ein Werkzeug dabei kann eine datenbasierte Plattform sein, die Echtzeitinformationen zur Verfügbarkeit und Leistung von Zulieferern liefert.

Diversifikation der Lieferantenbasis

Abhängigkeit von wenigen Lieferanten erhöht das Risiko. Ein häufiger Fehler ist die Vernachlässigung der Lieferantenentwicklung und -diversifizierung. Die Eröffnung von zusätzlichen Bezugsquellen, idealerweise aus unterschiedlichen Regionen, minimiert diese Gefahr. Ein KMU im Maschinenbau könnte etwa nicht nur in China, sondern auch in Osteuropa nach qualifizierten Zulieferern suchen.

Bestände optimieren und flexibel halten

Oftmals werden Sicherheitsbestände zu knapp kalkuliert. Dies erhöht die Anfälligkeit gegenüber unvorhergesehenen Ereignissen. Eine flexible Bestandsstrategie, die saisonale Abweichungen und Nachfrageschwankungen berücksichtigt, ist sinnvoll. Vorratslagerung von kritischen Komponenten sowie vertraglich vereinbarte Konsignationslager bei den Lieferanten schaffen zusätzliche Sicherheit.

Typische Fehler und ihre Korrektur

Ein typischer Fehler ist das Fehlen eines Notfallplans. Zu dessen Korrektur sollten Unternehmen Notfallrichtlinien entwickeln, die konkrete Szenarien wie Lieferunterbrechungen oder Preisschwankungen behandeln. Ein weiterer Fehler ist die ungenügende Prüfung der Stabilität von Lieferanten. Eine solide Korrektur besteht im regelmässigen, systematischen Check der wirtschaftlichen Lage und Bonität der Partnerbetriebe.

14–30-Tage-Handlungsanleitung zur Risikominderung


    _Tag 1-3:_ Erstellung einer umfassenden Bestandsaufnahme der derzeitigen Lieferkette. Dokumentieren Sie alle Lieferanten und identifizieren Sie relevante Risiken.

    _Tag 4-7:_ Durchführung einer Risikoanalyse und Priorisierung der gravierendsten Risiken.

    _Tag 8-10:_ Entwicklung einer Kommunikationsstrategie und Einführung eines Tools für Echtzeitdaten.

    _Tag 11-15:_ Evaluierung und Vernetzung potenzieller alternativer Lieferanten. Fokus auf Europa und lokale Anbieter.

    _Tag 16-20:_ Implementierung flexibler Bestandshaltung und, wo möglich, Etablierung von Mindestlagerbeständen.

    _Tag 21-25:_ Erarbeitung eines Notfallplans, der Schritt-für-Schritt-Massnahmen für spezifische Risiken enthält.

    _Tag 26-30:_ Schulung der Mitarbeitenden zur Umsetzung der neuen Strategien, dabei Fokus auf Kommunikation und kontinuierliche Verbesserung der Abläufe.


Die Anwendung dieser Massnahmen ermöglicht KMU, ihre Lieferketten sicherer und resistenter gegen zukünftige Störungen zu gestalten.

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