Prozesse zur effektiven Lieferantenbewertung — Einkaufsmanagement

Autor: Roman Mayr

Prozesse zur effektiven Lieferantenbewertung — Einkaufsmanagement

Einkaufsmanagement ·

Im Bereich des Einkaufsmanagements ist eine systematische Lieferantenbewertung essenziell, um die Qualität der Beschaffung zu sichern und zu optimieren. Die richtige Auswahl und kontinuierliche Beurteilung der Lieferanten kann den Unterschied zwischen einem reibungslosen und einem problembehafteten Beschaffungsprozess ausmachen. Ein entsprechendes Bewertungssystem hilft, Lieferanten effizient einzuschätzen und langfristige Partnerschaften zu sichern.

Typische Fehler bei der Lieferantenbewertung

Ein häufiger Fehler ist die ausschliessliche Fokussierung auf den Preis. Der Preis ist zwar ein wichtiger Faktor, sollte jedoch nie als alleinige Bewertungsgrundlage herangezogen werden. Vernachlässigt man andere Kriterien wie Qualität, Zuverlässigkeit und Lieferzeit, riskiert man Einbussen in der Gesamteffizienz und Kundenzufriedenheit. Um diesen Fehler zu korrigieren, ist es ratsam, ein mehrdimensionales Bewertungssystem zu etablieren, das verschiedene Kriterien gewichtet.

Ein weiterer Fehler besteht in der Verwendung veralteter Daten. Lieferantenbewertungen basieren nicht selten auf Informationen, die schon vor Monaten oder gar Jahren gesammelt wurden. Dies kann durch kontinuierliche und regelmässige Datenerhebung vermieden werden. Technologiegestützte Systeme, in denen aktuelle Leistungsindikatoren der Lieferanten erfasst werden, tragen zu einer genauen und zeitnahen Bewertung bei.

Ein dritter häufiger Fehler ist die mangelnde Kommunikation der Bewertungsergebnisse an die Lieferanten. Ohne Rückmeldung können diese ihre Leistung nicht anpassen und optimieren. Die Korrektur besteht in der Etablierung eines Feedback-Prozesses, in dem die Ergebnisse der Bewertung systematisch mit den Lieferanten besprochen werden. Diese Gespräche sollten konstruktiv sein und auf einer partnerschaftlichen Grundlage erfolgen, um Verbesserungen anzustossen.

Handlungsanleitung für die nächsten 14 bis 30 Tage


    Kriterien festlegen: Beginnen Sie innerhalb der nächsten Woche damit, die für Ihr Unternehmen relevanten Bewertungskriterien zu bestimmen. Diese sollten die Gesamtleistung eines Lieferanten in den Bereichen Preis, Qualität, Lieferzeit und Zuverlässigkeit widerspiegeln.

    Bewertungssystem aufsetzen: Entwickeln Sie bis Ende der zweiten Woche ein Punktesystem, das in der Lage ist, die verschiedenen Aspekte der Lieferantenleistung präzise zu messen. Nutzen Sie hierfür Softwarelösungen, die eine einfache Erfassung und Auswertung von Daten ermöglichen.

    Daten aktualisieren: Setzen Sie bis zum Ende des ersten Monats einen Prozess auf, der sicherstellt, dass Ihr System regelmässig mit aktuellen Daten gefüttert wird. Schulungen im Umgang mit der Software sowie klare Verantwortlichkeiten für die Datenerfassung und -pflege sind hierbei entscheidend.

    Feedback etablieren: Entwickeln Sie bis zum Ende der dritten Woche einen standardisierten Feedback-Prozess, in dem die Ergebnisse der Bewertung spätestens nach 30 Tagen mit jedem Lieferanten besprochen werden. Ziel sollte sein, eine Win-Win-Situation zu schaffen und die Lieferanten zu kontinuierlichen Verbesserungen zu motivieren.


Durch die Vermeidung der genannten Fehler und die Implementierung der oben beschriebenen Schritte können Unternehmen ihre Lieferantenmanagementprozesse optimieren und ihre Beschaffungskette langfristig stabilisieren.

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