Optimierung von Kostenstellen im KMU-Controlling — Überblick

Autor: Roman Mayr

Überblick – Prozesse und Finanz richtig einordnen.

Finanz- & Controlling-Prozesse ·

Klare Steuerung von Kostenstellen im KMU

Eine effektive Steuerung von Kostenstellen ist essenziell, um finanzielle Transparenz zu gewährleisten und die Kostenkontrolle zu verbessern. Besonders in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erfordert dies präzise Prozesse, um Ressourcen optimal zu nutzen.

Bedeutung der Kostenstellensystematik

Die Einrichtung einer klaren Kostenstellensystematik bildet die Grundlage. Eine Kostenstelle stellt einen bestimmten Bereich innerhalb des Unternehmens dar, dem Kosten zugewiesen werden können. Im KMU-Umfeld sind dies häufig Abteilungen wie Produktion, Vertrieb oder Verwaltung. Eine klare Systematik ermöglicht es, Kosten direkt zuordnen zu können. Beispielsweise können die Büromaterialkosten direkt der Verwaltung zugeschrieben werden, während die Maschinenwartung in der Produktion verortet wird.

Typische Fehler bei der Steuerung

Ein häufiger Fehler ist die ungenaue Zuordnung von Kosten. Werden beispielsweise allgemeine Betriebskosten pauschal verteilt, verliert man den Überblick, wo Optimierungen möglich sind. Eine Korrektur besteht darin, eine präzisere Buchhaltung zu implementieren, die exakte Zuordnungen erlaubt. Ein weiterer Fehler ist die unzureichende Aktualisierung der Kostenstruktur. Unternehmen ändern sich und damit auch die Notwendigkeit, Kostenstellen anzupassen. Man sollte regelmässig überprüfen, ob bestehende Strukturen noch passend sind. Eine mangelhafte Kommunikation zwischen Abteilungen führt oft zu Missverständnissen, die kostspielig werden können. Abteilungsübergreifende Besprechungen und eine verbindliche Zuordnung von Verantwortung können Abhilfe schaffen.

Optimierung durch regelmässige Analysen

Regelmässige Analysen der Kostenstellen sind entscheidend. Dies kann vierteljährlich erfolgen und umfasst die Prüfung der Ausgaben im Vergleich zu geplanten Budgets. In einem kleinen Unternehmen könnte der Geschäftsführer mit dem Buchhalter zusammenarbeiten, um Abweichungen zu identifizieren. Werden beispielsweise wiederholt erneut höhere Energiekosten in der Produktion festgestellt, sollte über effizientere Maschinen oder Prozesse nachgedacht werden.

Verwendung von Softwarelösungen

Spezialisierte Controlling-Software kann KMU helfen, den Überblick zu behalten. Diese Systeme ermöglichen es, automatisiert Berichte zu erstellen und bieten Datenauswertungstools, um Kostentreiber zu identifizieren. Ein konkretes Beispiel wäre der Einsatz einer Buchhaltungssoftware, die eine Schnittstelle zwischen verschiedenen Abteilungen schafft und dadurch die Datenverarbeitung vereinfacht und beschleunigt.

Aktiver Einbezug der Mitarbeitenden

Mitarbeitende sind eine wertvolle Ressource bei der Steuerung von Kostenstellen. Sie können Verbesserungsvorschläge einbringen, die aus der Praxis kommen und somit realisierbar sind. Regelmässige Workshops oder Feedbackrunden fördern die aktive Beteiligung und tragen zur Optimierung der Prozesse bei.

14-Tage-Plan zur Verbesserung


    Tag 1-2: Inventur der bestehenden Kostenstellenstruktur, Identifikation unklarer oder veralteter Zuordnungen.

    Tag 3-5: Anpassung der Kostenstellensystematik, Einführung klarer Verantwortlichkeiten.

    Tag 6-7: Schulung der Mitarbeitenden zur korrekten Zuordnung von Kosten.

    Tag 8-10: Integration einer geeigneten Softwarelösung, welche die Buchhaltung vereinfacht und genaue Berichte ermöglicht.

    Tag 11-12: Durchführung einer ersten ausführlichen Kostenstellenanalyse.

    Tag 13-14: Feedbackrunde mit Beteiligung aller Abteilungen zur Diskussion der Analyseergebnisse und zur Generierung von Optimierungsvorschlägen.


Eine sorgfältige und regelmässige Überprüfung der Kostenstellen hilft, die finanzielle Gesundheit des Unternehmens jederzeit im Blick zu haben und langfristig erfolgreich zu sein.

Kommentare