
Überblick — Prozessoptimierung — Praxisleitfaden — Grundlagen.
Engpässe im Unternehmen: Erkennen und gezielt eliminieren
Engpässe in Unternehmensprozessen können den Produktionsfluss erheblich stören und zu ineffizienten Abläufen führen. Solche Blockaden zu identifizieren und zu beheben, ist entscheidend, um die betriebliche Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Typische Fehler bei der Engpassanalyse
Ein häufiger Fehler besteht darin, dass Unternehmen den Fokus zu sehr auf offensichtliche Engpässe legen und dabei versteckte Probleme übersehen. Oft wird angenommen, dass Engpässe nur dort zu finden sind, wo es sichtbare Rückstaus gibt. Diese Herangehensweise übersieht jedoch operative Schwachstellen, die sich durch eine grössere Gesamtsicht auf die Prozesslandschaft aufklären liessen.
Ein weiterer Fehler ist die Unterbewertung der Datenanalyse. Viele Unternehmen nutzen ihre vorhandenen Daten nicht effizient, um Engpässe zu identifizieren. Ohne fundierte Datenanalysen verbleiben Engpässe unentdeckt. Stattdessen sollten verfügbare Datenquellen wie ERP-Systeme genutzt werden, um Muster und Problemzonen zu erkennen.
Zuletzt wird häufig die Mitarbeitereinbindung vernachlässigt. Engpässe werden oft nur auf der Managementebene diskutiert, ohne die Einblicke der direkt im Prozess beteiligten Mitarbeiter zu erfassen. Diese können wertvolle Hinweise liefern, denn sie erleben die Prozesse aus erster Hand.
Korrektur der Fehler
Um versteckte Engpässe zu identifizieren, empfiehlt es sich, eine umfassende Prozessanalyse durchzuführen. Dies beinhaltet die Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette und die Einbeziehung von Kennzahlen sowie Leistungsindikatoren, die im Gesamtbild eine differenzierte Einschätzung ermöglichen.
Für eine effektive Datenanalyse sollten Unternehmen sicherstellen, dass alle relevanten Daten zentral erfasst und mit geeigneten Analysetools bearbeitet werden. Dies erlaubt es, Engpässe quantitativ zu erfassen und Massnahmen auf einer soliden Grundlage zu entwickeln.
Die aktive Einbindung der Mitarbeitenden in die Engpassanalyse ist entscheidend. Workshops und Feedbackrunden mit den operativen Teams helfen, unverzichtbare Einsichten zu erhalten und fördern gleichzeitig die Akzeptanz und Unterstützung für Veränderungsmassnahmen.
Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage
Durchführung einer Prozesslandkarte: Nehmen Sie sich die ersten 5 Tage, um alle Unternehmensprozesse visuell darzustellen. Nutzen Sie Tools wie Flussdiagramme und Prozessmodelle.
Datenanalyse intensivieren: In den darauffolgenden 7 Tagen sollten Sie eine Bestandsaufnahme Ihrer vorhandenen Daten machen und entscheiden, welche Analysetools für eine detaillierte Engpassanalyse erforderlich sind. Schulen Sie Ihr Team entsprechend.
Mitarbeitereinbindung initiieren: Nutzen Sie eine Woche, um mehrere Feedbackrunden mit den Mitarbeitenden durchzuführen, um mögliche Engpässe aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.
Priorisierung und Handlungsplan erstellen: Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen priorisieren Sie die identifizierten Engpässe. Erstellen Sie in den letzten Tagen Ihres 30-Tage-Zeitraums einen Handlungsplan, der klare Verantwortlichkeiten und Fristen festlegt, um die Engpässe nachhaltig zu beseitigen.
Indem Sie diese strukturierten Schritte beachten, können Sie nicht nur die aktuellen Engpässe eliminieren, sondern auch Ihre Prozesse insgesamt optimieren und zukunftsfähig gestalten.