New Work — Führung & Kultur — Führung in verteilten Teams verankern

Autor: Roman Mayr

Führung & Kultur — New Work — Praxisleitfaden — Grundlagen.

New Work: Führung & Kultur ·

In der modernen Arbeitswelt wird die Führung von verteilten Teams immer relevanter. Eine klare Kernaussage ist: effektive Führung in verteilten Teams erfordert bewusste Anstrengungen, um klare Kommunikationsstrukturen und Teamkohäsion zu etablieren und aufrechtzuerhalten. Trotz der offensichtlichen Herausforderungen gibt es praktikable Lösungen, die den Erfolg sicherstellen können.

Typische Fehler und deren Korrektur

Erstens neigen Führungskräfte dazu, die Bedeutung von Kommunikation in verteilten Teams zu unterschätzen. Ohne physische Nähe fehlt die nonverbale Kommunikation, was oft zu Missverständnissen führt. Dieser Fehler kann korrigiert werden, indem ein strukturierter Kommunikationsplan eingeführt wird, der klare Kanäle und regelmäßige Updates umfasst. Verbindliche Termine für wöchentliche Meetings auf Plattformen wie Microsoft Teams oder Zoom können helfen, den Informationsaustausch zu verbessern.

Zweitens werden oft die individuellen Bedürfnisse der Teammitglieder übersehen. Da die persönliche Interaktion fehlt, fällt es schwer, den Puls des Teams zu fühlen und individuelle Herausforderungen zu erkennen. Führungskräfte sollten deshalb den Fehler vermeiden, ihre Aufmerksamkeit rein auf Gruppendynamiken zu richten. Regelmässige, persönlich geführte Gespräche mit jedem Teammitglied, auch wenn nur virtuell, sind entscheidend, um individuell unterstützen zu können.

Ein weiterer verbreiteter Fehler ist das Mikromanagement aus der Ferne. Der Drang, jeden Arbeitsschritt der Mitarbeitenden beobachten und lenken zu wollen, kann aus einem Mangel an Vertrauen resultieren. Dies kann jedoch demotivierend wirken und die Produktivität mindern. Eine Korrektur dieses Fehlers besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen Kontrolle und Autonomie zu finden. Klare Zielvorgaben und die Förderung autonomer Entscheidungsprozesse stärken das Vertrauen und fördern die Eigenverantwortung der Teammitglieder.

Handlungsanleitung für 14–30 Tage


    Kommunikationsstruktur etablieren: Innerhalb der ersten Woche sollte eine Kommunikationsrichtlinie entwickelt und mit dem Team abgestimmt werden. Nutzen Sie dafür etablierte Tools und legen Sie fest, wie häufig und über welche Kanäle kommuniziert wird. Implementieren Sie sowohl formelle Meetings als auch informelle Check-ins mit dem Team.

    Individuelle Gespräche führen: Planen Sie in den ersten beiden Wochen Einzelgespräche mit jedem Teammitglied. Der Fokus dieser Gespräche sollte darauf liegen, zu verstehen, wie sich jedes Teammitglied fühlt, welche Herausforderungen es gibt und wo Unterstützung benötigt wird.

    Förderung von Eigenverantwortung: Setzen Sie in der nächsten Phase klare Zielvorgaben und ermutigen Sie die Mitarbeitenden, eigene Wege zur Erreichung dieser Ziele zu finden. Geben Sie den Teammitgliedern die Möglichkeit, Entscheidungen selbstständig zu treffen und bieten Sie nur dann Unterstützung, wenn diese konkret angefragt wird.

    Feedback-Schleifen etablieren: Am Ende der 30 Tage führen Sie eine Feedback-Runde durch, um die neu implementierten Strukturen und Prozesse zu evaluieren. Sammeln Sie die Rückmeldungen des Teams und passen Sie die Vorgehensweise an, um kontinuierliche Verbesserungen zu gewährleisten.


Mit diesen Schritten kann die Führung in verteilten Teams wirkungsvoll und nachhaltig verankert werden. Die Herausforderungen der räumlichen Distanz lassen sich durch gezielte Massnahmen überwinden, was letztlich zu einer effektiveren und produktiveren Zusammenarbeit führt.