Modelldrift frühzeitig erkennen & beheben — Schritt für Schritt

Autor: Roman Mayr

Schritt für Schritt – kompakt erläutert.

KI im Unternehmen: Betrieb & Monitoring ·

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen erfordert eine behutsame Überwachung und Anpassung, um Phänomene wie Drift und Halluzinationen zu erkennen und zu vermeiden. Diese unerwünschten Verhaltensweisen können die Leistung und Zuverlässigkeit von KI-Modellen erheblich beeinträchtigen. Es ist daher wichtig, nicht nur die Implementierung der KI im Auge zu behalten, sondern auch die Entwicklung ihres Betriebs und die Überwachung zu optimieren.

Verständnis von Drift und Halluzinationen

Drift tritt auf, wenn sich die zugrunde liegenden Daten, auf denen ein KI-Modell trainiert wurde, über die Zeit verändern. Dies führt dazu, dass das Modell zunehmend an Genauigkeit verliert, weil es nicht mehr optimal auf aktuelle Datenbedingungen zugeschnitten ist. Halluzinationen bezeichnen hingegen Situationen, in denen ein KI-Modell Informationen produziert, die falsch oder nicht durch zugrundeliegende Daten gestützt sind. Im KMU-Alltag könnte dies beispielsweise heissen, dass ein Modell zur Kundensegmentierung plötzlich falsche Käuferprofile erstellt.

Typische Fehler beim Umgang mit Drift

Ein häufiger Fehler ist das Versäumnis, Datenquellen kontinuierlich zu überwachen. Unternehmen betrachten oft ihre KI-Modelle als statische Installationen, was zu einem Mangel an Anpassungsfähigkeit führt. Die Korrektur besteht darin, regelmässige Validierungen der Modelle durchzuführen und auf signifikante Abweichungen in den Eingabedaten aufmerksam zu achten. Ein weiteres Problem ist die Abhängigkeit von veralteten Trainingsdaten, welche die Aktualität der Ergebnisse beeinträchtigt. Durch regelmässige Updates der Datensets kann diesem Mangel begegnet werden.

Fehler im Umgang mit Halluzinationen

Ein häufiges Missverständnis besteht darin, dass natürliche Sprachmodelle wie Chatbots fehlerfrei sind. Diese Systeme halluzinieren, wenn sie über sich hinaus auf verfügbare Daten extrapolieren. Um hier gegenzusteuern, sollten klare Rahmenbedingungen zur Beantwortung von Anfragen definiert und automatische Qualitätsprüfungen integriert werden.

Strategien zur Erkennung und Korrektur

Die Entwicklung eines robusten Wartungsplans ist entscheidend. Statistische Methoden und Monitoring-Tools sollten eingesetzt werden, um sowohl Drift als auch Halluzinationen zu identifizieren. Zum Beispiel kann das regelmässige Benchmarking der Modellleistung zur Früherkennung von Drift beitragen. Der Aufbau eines Fehlerkorrektursystems, das zusätzlich zu menschlicher Überwachung Machine-Learning-basierte Ansätze nutzt, hilft, Halluzinationen zu minimieren.

14–30-Tage-Handlungsanleitung


    Tag 1–5: Inventarisierung aller eingesetzten KI-Modelle im Unternehmen und Identifizierung der kritischen Auswirkungspotentiale auf Geschäftsvorgänge.

    Tag 6–10: Implementierung eines Basis-Monitoring-Systems, welches wichtige Leistungsindikatoren erfasst und analysiert.

    Tag 11–15: Durchführung einer Trainingsdatenset-Analyse, um deren Aktualität zu überprüfen und die Notwendigkeit von Updates zu evaluieren.

    Tag 16–20: Etablierung eines Validierungsplans für Datenquellen, einschliesslich der Festlegung von Intervallen für Kontrollen.

    Tag 21–25: Einführung eines Berichtssystems für Halluzinationen, um deren Auftreten zu protokollieren und nach Priorität zu adressieren.

    Tag 26–30: Abschlussbesprechung zur Anpassung des Modells anhand der ersten Monitoring-Ergebnisse und Planung weiterer Optimierungsschritte.


Mit einem klaren Fokus auf die Erkennung von Drift und Halluzinationen und regelmässiger Überprüfung der Modelle können KMUs ihre KI-Systeme zuverlässiger und effizienter betreiben. Diese proaktive Herangehensweise stärkt die Geschäftsprozesse und ermöglicht es, kontinuierlich präzise und relevante Einblicke zu gewinnen.

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