
IT-Architektur — Praxisleitfaden — Grundlagen — Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Microservices: Erfolgreiches Entwerfen und typische Stolpersteine
Die Microservices-Architektur bietet das Potenzial für flexible, skalierbare und wartbare Softwarelösungen. Bei richtiger Umsetzung ermöglicht sie Unternehmen eine schnellere Entwicklung und Anpassung von Diensten. Beim Entwurf von Microservices gibt es jedoch häufige Fallstricke, die den Erfolg der Implementierung beeinträchtigen können.
Typische Fehler beim Entwerfen von Microservices
1. Zu grosse Services:
Ein häufig gemachter Fehler ist die Gestaltung von Microservices, die zu umfangreich sind und somit zu Monolithen mutieren. Ein Microservice sollte eine klar definierte Funktion haben und unabhängig von anderen Services arbeiten können. Um dies zu vermeiden, sollten Unternehmen sicherstellen, dass jeder Service für eine singuläre Aufgabe zuständig ist, um eine klare Trennung der Verantwortlichkeiten zu gewährleisten.
Korrektur:
Evaluieren Sie regelmässig die Grösse und den Funktionsumfang Ihrer Microservices. Nutzen Sie Domain-Driven Design (DDD), um sicherzustellen, dass die Abgrenzung zwischen den Domänenkonzepten klar beibehalten wird, und führen Sie ein Refactoring durch, falls ein Service zu gross wird.
2. Fehlende Schnittstelle und API-Disziplin:
Unklare oder schlecht durchdachte Schnittstellen führen oft zu einer engen Kopplung zwischen den Services, was die Flexibilität einschränkt. Eine solche Zwangsbindung führt zu rigiden Systemen, die nur schwer modifiziert oder erweitert werden können.
Korrektur:
Widmen Sie der Definition von API-Standards besondere Sorgfalt. Stellen Sie sicher, dass die APIs gut dokumentiert und konsistent sind. Verwenden Sie Werkzeuge zur API-Verwaltung, um Zentralität und Übersicht zu gewährleisten.
3. Übermässige Kommunikation zwischen Services:
Zwar ist Kommunikation ein wesentlicher Bestandteil von Microservices, doch zu viel Kommunikation kann zu Latenzproblemen und verminderter Leistung führen. Dies tritt oft auf, wenn Services stark voneinander abhängen oder Datenklasse um Datenklasse kommuniziert wird, anstatt Daten zu aggregieren.
Korrektur:
Führen Sie asynchrone Kommunikation ein, wo immer es angebracht ist, und sammeln Sie Daten, ehe Sie sie versenden, um die Interaktionen zwischen den Diensten zu minimieren. Überprüfen Sie regelmässig die Komplexität der Kommunikation und optimieren Sie sie bei Bedarf.
Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage
1. Analyse und Überarbeitung:
In den ersten zwei Wochen sollten Sie Ihre bestehenden Microservices überprüfen, um sicherzustellen, dass sie jeweils eine einzige, klar definierte Aufgabe erfüllen. Achten Sie auf Anzeichen einer übermässigen Grösse oder Komplexität.
2. API-Standardisierung:
Führen Sie einen Workshop mit Ihrem Entwicklungsteam durch, um vorhandene API-Standards zu bewerten und klare Richtlinien festzulegen. Dokumentieren Sie APIs gründlich und erstellen Sie eine zentrale Sammlung oder Bibliothek für die APIs Ihres Unternehmens.
3. Kommunikationsprüfung:
In der dritten Woche sollten Sie sich auf die Kommunikation zwischen Ihren Microservices konzentrieren. Identifizieren Sie Bereiche, in denen eine übermässige Kommunikation stattfindet, und erarbeiten Sie Lösungen zur Reduzierung dieser Last, beispielsweise durch Implementierung von Nachrichten-Brokern für asynchrone Kommunikation.
4. Schulung und Weiterbildung:
Abschliessend investieren Sie in die Schulung Ihrer Teams, um das Bewusstsein für bewährte Praktiken in der Microservices-Architektur zu schärfen. Regelmässige Weiterbildung hilft, Information und Erfahrung innerhalb des Teams zu verbreiten, was künftige Fehler reduziert.
Indem Sie diese Schritte umsetzen, können Sie die Leistungsfähigkeit Ihrer Microservices-Architektur nachhaltig steigern und die Grundlage für ein zukunftsfähiges Software-Ökosystem legen.