Mehrwert von Predictive Maintenance in KMUs analysieren — Überblick

Autor: Roman Mayr

Überblick — Praxisleitfaden und Grundlagen richtig einordnen.

Predictive Maintenance ·

Predictive Maintenance ROI: So berechnen Sie den Mehrwert für Ihr KMU

Im Zentrum der Einführung von Predictive Maintenance steht der Return on Investment (ROI), also der Nachweis, dass die Investition durch Einsparungen und Erträge gerechtfertigt ist. Für KMUs ist der ROI nicht nur ein theoretischer Wert, sondern eine entscheidende Grösse, um die Wirtschaftlichkeit der Neuerung zu bewerten.

Grundlagen des Predictive Maintenance ROI

Der ROI bei Predictive Maintenance bemisst sich an der Differenz zwischen den erzielten Einsparungen und den anfallenden Investitions- sowie Betriebskosten. Sparpotenziale finden sich oft in der Reduzierung ungeplanter Stillstände, der Verbesserung der Anlagenverfügbarkeit und der Verlängerung der Lebensdauer von Maschinen. Die Kosten umfassen Implementierung, Schulungen und laufende Wartungen der Systeme. KMUs sollten diese zahlenorientierte Bewertung frühzeitig vorbereiten, um Klarheit über den finanziellen Nutzen zu erhalten.

Einsparungen realistisch einschätzen

Ein häufiger Fehler bei der ROI-Berechnung besteht darin, die potenziellen Einsparungen zu optimistisch zu bewerten. Insbesondere sollten die Aufwände für die Umstellung und die ersten Betriebsmonate realistisch eingeplant werden. Dies umfasst auch, dass die Datenqualitätsanforderungen oft unterschätzt werden, was zu Verzögerungen und erhöhten Kosten führen kann. Stellen Sie sicher, dass die erwarteten Einsparungen durch ähnliche vergangene Erfahrungswerte oder Pilotprojekte belegt sind.

Typische Fehler und Korrekturen

Ein weiterer verbreiteter Fehler ist die unzureichende Integration bestehender Systeme. Oft führen KMUs Predictive Maintenance isoliert ein, ohne den Datenfluss zu den bereits bestehenden ERP- oder CMMS-Systemen zu sichern. Dadurch bleiben viele Einsparpotenziale ungenutzt. Die Lösung liegt in einer späten Gesamtintegration, die interaktive Datenströme zwischen den Systemen sicherstellt.

Wird ausserdem der personelle Aufwand für die Interpretation von vorausschauenden Daten unterschätzt, kann dies zu Frustration und Fehlplanungen führen. Klare Verantwortlichkeiten und kontinuierliche Schulungen sind hier essentiell. Etablieren Sie ein kleines, aber kompetentes Team, das sich um die Datenanalyse und Entscheidungsfindung kümmert.

Beispiel aus der Praxis: Einstieg und Erfolg

Ein mittelständisches Produktionsunternehmen führte Predictive Maintenance ein und konzentrierte sich auf die Optimierung der Schlüsselanlagen. Durch die präzise Vorhersage von Lagerausfällen wurden Produktionsausfälle um 15 Prozent reduziert. Die ROI-Berechnung basierte auf vergangenen Servicekosten und begleitender, laufender Kostenüberwachung, um konkrete Einsparungen zu dokumentieren.

14-Tage-Handlungsanleitung zur ROI-Optimierung


    Tag 1-2: Formulieren Sie klare Zielsetzungen für die ROI-Berechnung. Stellen Sie dafür sicher, dass alle relevanten Stakeholder einbezogen und informiert sind.

    Tag 3-5: Erheben Sie Bestandsdaten zu bestehenden Wartungskosten und Ausfallzeiten. Dies bildet die Basis für die ROI-Berechnung.

    Tag 6-8: Definieren Sie die notwendigen Investitionen in Software, Hardware und Fachwissen. Planen Sie auch Schulungen für verantwortliches Personal ein.

    Tag 9-11: Beginnen Sie mit einer detaillierten Integration von Predictive Maintenance in bestehende IT-Systeme, um die Datenwertschöpfung zu steigern.

    Tag 12-14: Entwickeln Sie einen kontinuierlichen Überwachungsplan für erzielte Einsparungen und justieren Sie die Strategie regelmässig, um Langzeitnutzen sicherzustellen.


Durch die strukturierte Herangehensweise und realistische Einschätzung der Einsparungen wird die Einführung von Predictive Maintenance im KMU-Umfeld nicht nur bilanzrelevant, sondern auch nachhaltig erfolgreich.

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