
Überblick — Supply Chain Management — Praxisleitfaden — Grundlagen.
Lieferkettenrisiken bestehen in jedem Unternehmen, unabhängig von der Grösse. Besonders für KMU ist es entscheidend, diese Risiken effektiv zu mindern, um Betriebskontinuität und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Risikoidentifikation als erster Schritt
Ein grundlegender Schritt zur Minimierung von Lieferkettenrisiken ist die systematische Identifikation sämtlicher potenzieller Gefahren. Ein mögliches Beispiel aus dem KMU-Alltag ist die Abhängigkeit von wenigen Lieferanten. Diese Monostruktur birgt das Risiko von Lieferengpässen, wenn ein Zulieferer ausfällt. Abhilfe schafft hier die Diversifizierung der Lieferantenbasis, um Alternativen zu haben, falls es bei einem Lieferanten zu Störungen kommt.
Kommunikation und Zusammenarbeit stärken
Eine transparente Kommunikation mit den Lieferanten ist unerlässlich, um frühzeitig auf Probleme reagieren zu können. Ein häufiger Fehler besteht darin, Informationen zurückzuhalten oder nicht regelmässig zu kommunizieren. Dies kann Missverständnisse und Verzögerungen verursachen. Regelmässige Besprechungen und der Austausch von Informationen über Bedarfsprognosen helfen, die Lieferkette stabil zu halten. Mitarbeiter sollten dazu regelmässig mit den Ansprechpartnern der Lieferanten interagieren.
Bestandsmanagement optimieren
Ein weiterer kritischer Bereich ist das Bestandsmanagement. Viele KMU neigen zu der Fehler Annahme, grosse Lagerbestände würden Risiken abfedern. Dies kann allerdings zu erhöhten Kosten und Kapitalbindung führen. Eine bessere Strategie ist die Einführung von Sicherheitsbeständen, die auf realistischen Prognosen basieren. Diese Sicherheitsbestände puffern kurzfristige Schwankungen ab und reduzieren gleichzeitig die Kosten.
Technologie nutzen
Der Einsatz moderner Technologien, um Lieferkettenrisiken zu überwachen, wird oft unterschätzt. Ein Fehlglauben ist, Technik nur für grosse Unternehmen sei sinnvoll. Doch auch KMU sollten auf Systeme zurückgreifen, die Echtzeitdaten über den Status ihrer Lieferungen liefern. Solche Systeme können frühzeitig auf Abweichungen hinweisen und erlauben eine rasche Reaktion.
Handlungsanleitung für die nächsten 30 Tage
Analyse der Lieferkette (Tag 1–5): Beginnen Sie mit einer umfassenden Analyse Ihrer derzeitigen Lieferantenstruktur. Identifizieren Sie Engpässe und übermässige Abhängigkeiten.
Kommunikationsplan entwickeln (Tag 6–10): Etablieren Sie einen strukturierten Kommunikationsplan mit Ihren Schlüsselzulieferern, der regelmässige Updates und Meetings einbezieht.
Bestandsüberprüfungen einführen (Tag 11–15): Überarbeiten Sie Ihre Bestandsstrategien und definieren Sie angemessene Sicherheitsbestände, die auf aktuellen prognostizierten Bedarfen basieren.
Technologische Tools evaluieren (Tag 16–20): Evaluieren Sie verfügbare Technologien zur Lieferkettenüberwachung und entscheiden Sie, welche Tools für Ihr Unternehmen sinnvoll und finanziell tragbar sind.
Risiken priorisieren und Massnahmenplan erstellen (Tag 21–25): Priorisieren Sie die identifizierten Risiken und erstellen Sie einen konkreten Massnahmenplan, der Regelungen für den Fall eines Lieferantenausfalls enthält.
Schulung der Mitarbeitenden (Tag 26–30): Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden im Umgang mit den neuen Lieferantenstrategien und technischen Systemen.
Durch proaktive Massnahmen und gezieltes Risikomanagement stärken KMU ihre Lieferketten und gehen gestärkt in die Zukunft.
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