
Überblick — Einkaufsmanagement und Praxisleitfaden im Überblick.
Lieferantenbewertung im Einkaufsmanagement: Ein Schlüssel zum Erfolg
Die Bewertung von Lieferanten ist entscheidend für den Erfolg eines KMUs, da sie die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und eine stabile Lieferkette bildet. Eine systematische Bewertung kann helfen, die Qualität der gelieferten Produkte und Dienstleistungen sowie die Zuverlässigkeit der Lieferanten zu gewährleisten.
Kriterien für die Lieferantenbewertung
Die Grundlage der Lieferantenbewertung bilden klare, messbare Kriterien. Dazu zählen unter anderem die Qualität der gelieferten Produkte, die Einhaltung von Lieferzeiten, die Konditionen bezüglich Preis und Zahlungsbedingungen sowie die Kommunikation und Servicebereitschaft. Auch die Nachhaltigkeit und ethische Standards können bei der Bewertung berücksichtigt werden. Ein Praxisbeispiel: Ein KMU im Bereich Maschinenbau könnte die Lieferanten anhand der Materialqualität und der Einhaltung von Lieferterminen bewerten, um Produktionsverzögerungen zu vermeiden.
Typische Fehler und ihre Korrektur
Ein häufiger Fehler bei der Lieferantenbewertung ist die ausschliessliche Fokussierung auf den Preis. Dieser Ansatz vernachlässigt andere wichtige Faktoren wie Qualität oder Zuverlässigkeit. Die Korrektur besteht darin, diese Bewertungskriterien breiter zu fassen und auch qualitative Aspekte einzubeziehen. Ein weiteres Problem ist die unregelmässige Durchführung der Bewertungen. Um dies zu korrigieren, sollten Bewertungen in regelmässigen Intervallen, beispielsweise quartalsweise, stattfinden. Zudem kann die mangelnde Einbindung verschiedener Abteilungen, wie der Produktion oder des Qualitätsmanagements, die Bewertung verfälschen. Die Lösung ist eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit im Bewertungsprozess.
Werkzeuge und Verfahren zur Bewertung
Zur Bewertung der Lieferanten können sowohl qualitative als auch quantitative Verfahren angewendet werden. Punktesysteme, Checklisten und detaillierte Audits gehören zu den gebräuchlichen Methoden. Eine einfache Punkteskala hilft beispielsweise, verschiedene Lieferanten direkt miteinander zu vergleichen. Zudem können Audits vor Ort durchgeführt werden, um ein umfassenderes Bild zu erhalten. KMUs können hierzu eigene Softwarelösungen nutzen oder auf externe Anbieter zurückgreifen, um strukturierte Bewertungen durchzuführen.
Handlungsanleitung zur Implementierung innerhalb von 30 Tagen
Analysephase (Tage 1–5): Beginnen Sie mit der Erhebung bisher genutzter Bewertungskriterien und identifizieren Sie Verbesserungspotenziale.
Entwicklung von Bewertungskriterien (Tage 6–10): Definieren Sie die entscheidenden Bewertungskriterien, die auf Ihre Branche und spezifischen Bedürfnisse abgestimmt sind.
Schulung und Einbindung (Tage 11–15): Schulen Sie die beteiligten Mitarbeitenden zu den neuen Kriterien und Verfahren. Fördern Sie den bereichsübergreifenden Austausch.
Pilotphase (Tage 16–20): Starten Sie mit der Bewertung ausgewählter Lieferanten im Rahmen eines Pilotprojekts, um das Verfahren zu testen.
Evaluation und Anpassung (Tage 21–25): Analysieren Sie die Ergebnisse des Pilotprojekts und nehmen Sie bei Bedarf Anpassungen vor.
Vollumfängliche Implementierung (Tage 26–30): Skalieren Sie das System auf alle relevanten Lieferanten aus und integrieren Sie die Bewertung in Ihre regelmässigen Einkaufsprozesse.
Eine systematische Lieferantenbewertung unterstützt KMUs dabei, partnerschaftlich und effizient mit ihren Lieferanten zusammenzuarbeiten und so ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
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