Krisenbewältigung für KMU — Pläne für den Notfall — Überblick

Autor: Roman Mayr

Pläne für den Notfall – kompakt erläutert.

Business Continuity ·

Krisenpläne sind für KMU essenziell, um auch in herausfordernden Zeiten handlungsfähig zu bleiben. Ein durchdachter Krisenplan minimiert Risiken und bereitet das Unternehmen auf unerwartete Ereignisse vor.

Relevanz von Krisenplänen in KMU

In der schnelllebigen Wirtschaftswelt können Krisen überraschend eintreten, sei es durch Naturkatastrophen, Lieferkettenprobleme oder IT-Ausfälle. Ein umfangreicher Krisenplan unterstützt KMU dabei, schnell und effektiv zu reagieren. Ohne einen solchen Plan besteht die Gefahr von Betriebsstörungen und finanziellen Verlusten, die existenzbedrohend für kleine und mittlere Unternehmen sein können.

Elemente eines Krisenplans

Ein erfolgreicher Krisenplan umfasst mehrere zentrale Elemente: klare Prozessbeschreibungen, Verantwortlichkeiten, Kommunikationswege und Notfallmassnahmen. Zum Beispiel sollte immer ein Ansprechpartner für die interne und externe Kommunikation bestimmt sein. Ebenso wichtig ist es, potenzielle Risiken zu bewerten und verschiedene Szenarien zu simulieren. Dokumentierte Abläufe helfen, im Ernstfall keinen wichtigen Schritt zu vergessen.

Lehrreiche Beispiele aus der Praxis

Ein kleines Produktionsunternehmen aus der Romandie geriet vor einigen Jahren in eine Krise, als unerwartet ihr wichtigster Zulieferer ins Ausland abwanderte. Aufgrund eines zuvor erstellten Krisenplans konnte schnell auf alternative Lieferanten umgestellt werden, was den Fortbestand des Betriebs sicherte. Ein weiteres Beispiel liefert ein KMU aus Zürich, das dank einer guten Vorbereitung während eines grossen Cyberangriffs wichtige Daten schützen und rasch wieder produktiv arbeiten konnte.

Typische Fehler und Lösungen

Fehler 1: Krisenpläne werden häufig veraltet gehalten. Um dies zu verhindern, sollte der Plan regelmässig überprüft und angepasst werden, da sich Risiken und Unternehmensumstände ändern können.

Fehler 2: Unklare Verantwortlichkeiten führen oft zu unnötigen Verzögerungen. Es ist entscheidend, klare Rollen und eine Hierarchie innerhalb des Krisenteams festzulegen und den Mitarbeitern regelmässig Schulungen und Übungen anzubieten.

Fehler 3: Vernachlässigung der Kommunikation. Die interne und externe Kommunikation ist ein Schlüsselfaktor, um Panik zu vermeiden. Definieren Sie frühzeitig Kommunikationswege und -mittel, um im Krisenfall schnell informieren zu können.

Konkrete Handlungsanleitung für KMU


    Tag 1–3: Bestimmen Sie ein Krisenteam und benennen Sie Verantwortliche für verschiedene Bereiche (z.B. Kommunikation, IT, Logistik).

    Tag 4–7: Bewerten Sie die potenziellen Risiken, die Ihr Unternehmen betreffen könnten, und identifizieren Sie die wichtigsten Bedrohungen.

    Tag 8–10: Entwickeln Sie Notfallmassnahmen für die identifizierten Risiken. Stellen Sie sicher, dass alle Prozesse dokumentiert werden.

    Tag 11–14: Prüfen Sie bestehende Verträge und Vereinbarungen mit Lieferanten und Partnern auf ihre Krisentauglichkeit.

    Tag 15–20: Testen Sie den Krisenplan in einer realistischen Übungssimulation und schulen Sie Ihr Personal entsprechend.

    Tag 21–25: Überarbeiten Sie den Plan basierend auf den Erfahrungen aus der Simulation, und nehmen Sie gegebenenfalls Anpassungen vor.

    Tag 26–30: Veröffentlichen Sie einen Kommunikationsleitfaden und stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter Zugriff darauf haben.


Ein gut ausgearbeiteter Krisenplan stärkt die Widerstandsfähigkeit Ihres Unternehmens und stellt sicher, dass Sie in schwierigen Situationen handlungsfähig bleiben.

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