
Schritt für Schritt – kompakt erläutert.
Kernaussage: KMU in der DACH-Region müssen klare Richtlinien für die Rollenverteilung, Pflichten und Nachweise bei der Implementierung von Künstlicher Intelligenz (KI) entwickeln, um rechtlichen und regulatorischen Verpflichtungen gerecht zu werden.
Klare Rollenverteilung im Unternehmen
Die Einführung von KI-Technologien in einem KMU erfordert eine eindeutige Zuweisung von Rollen und Verantwortungen. Hierzu sollte ein KI-Verantwortlicher ernannt werden, der die Integration der Technologie leitet und als Hauptansprechpartner für alle Fragen und Bedenken fungiert. Der Verantwortliche muss auch die Verbindung zwischen den technischen Teams und dem Management herstellen, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen und regulatorischen Anforderungen beachtet werden. Ein Beispiel aus der Praxis ist ein mittelständisches Fertigungsunternehmen, das einen KI-Manager einsetzt, um sicherzustellen, dass die implementierten Systeme den Produktionsprozessen entsprechen und regulatorische Normen einhalten.
Pflichten bei der Datenverarbeitung
Unternehmen sind verpflichtet, den Datenschutz und die Datensicherheit bei der Nutzung von KI sicherzustellen. Dies umfasst die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in der EU und vergleichbarer Richtlinien in der Schweiz. Es ist wichtig, dass ein Datenschutzbeauftragter eng mit dem KI-Verantwortlichen zusammenarbeitet, um sicherzustellen, dass alle Datenrechtsanforderungen erfüllt werden. Beispielsweise muss bei der Einführung einer KI-basierten Kundendatenanalyse nachgewiesen werden können, dass die Daten anonymisiert oder nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Nutzer verarbeitet werden.
Nachweise und Dokumentation für Compliance
Ein KMU muss alle Schritte bei der Einführung und Nutzung von KI dokumentieren, um die Einhaltung von Compliance-Vorgaben nachzuweisen. Eine lückenlose Dokumentation erleichtert nicht nur Überprüfungen durch externe Regulierungsbehörden, sondern dient auch der internen Kontrolle und Optimierung. Beispielsweise kann eine regelmässige interne Revision dazu beitragen, Schwachstellen in der KI-Nutzung zu identifizieren und zu beheben.
Typische Fehler und deren Korrektur
Ein häufiger Fehler in KMU ist die unzureichende Schulung des Personals in Bezug auf KI-Anwendungen. Dies lässt sich korrigieren durch gezielte Weiterbildungsmassnahmen und Workshops, die das Verständnis für und den Umgang mit KI-Technologien verbessern. Ein weiterer häufiger Fehler ist die Vernachlässigung der regelmässigen Aktualisierung von Dokumentationen, was durch die Implementierung eines standardisierten Dokumentationsprozesses behoben werden kann. Schliesslich unterschätzen viele Unternehmen die Bedeutung der kontinuierlichen Überwachung von KI-Systemen zur Einhaltung von Compliance-Anforderungen – eine Aufgabe, die durch den Einsatz automatisierter Reportingsysteme unterstützt werden kann.
14–30-Tage-Handlungsanleitung für KMU
Tag 1–7: Bestimmen Sie Verantwortliche für KI, Datenschutz und Compliance in Ihrem Unternehmen. Organisieren Sie ein Einführungstreffen, um Rollen und Verantwortlichkeiten klar zu definieren.
Tag 8–14: Beginnen Sie mit der Schulung Ihres Personals in den Bereichen Datenschutz, Datenverarbeitung und KI-Nutzung. Buchen Sie externe Experten für vertiefte Workshops und Schulungen.
Tag 15–21: Erstellen Sie einen Plan für die laufende Dokumentation der KI-Anwendungen. Implementieren Sie Checklisten und Dokumentationsvorlagen, um die Einhaltung von Standards zu gewährleisten.
Tag 22–30: Führen Sie eine interne Überprüfung der bestehenden KI-Implementierungen durch und identifizieren Sie mögliche Schwachstellen oder Verstösse gegen Compliance-Auflagen. Setzen Sie Verbesserungsvorschläge um und arrangieren Sie ein Follow-up-Meeting, um diese Erkenntnisse zu diskutieren und zu evaluieren.
Durch diesen strukturierten Ansatz sichern KMU nicht nur die Compliance, sondern fördern auch eine bewusste und verantwortungsvolle Nutzung von KI im Unternehmen.