
Überblick — Responsible AI & Compliance — Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen bringt erhebliche Vorteile mit sich, doch gleichzeitig wächst der Druck, gesetzliche Vorgaben einzuhalten, insbesondere im DACH-Raum. Die Einhaltung von Vorgaben wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie spezifischen nationalen Gesetzen ist unerlässlich, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.
Typische Fehler und deren Korrektur
Ein häufiger Fehler bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz besteht darin, die Datenschutzanforderungen zu unterschätzen. Oftmals wird zu spät bemerkt, dass KI-Anwendungen personenbezogene Daten verarbeiten, was zu erheblichen rechtlichen Problemen führen kann. Um dies zu korrigieren, sollte vor der Einführung einer KI-Anwendung eine umfassende Datenschutz-Folgenabschätzung durchgeführt werden. Diese Maßnahme hilft dabei, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu implementieren.
Ein weiterer typischer Fehler ist die Vernachlässigung der Transparenz im Entscheidungsprozess der KI-Systeme. Unternehmen versäumen es oft, klar zu kommunizieren, wie KI-Modelle zu bestimmten Entscheidungen kommen. Dies kann zu einem Vertrauensverlust führen. Die Lösung liegt darin, Erklärmechanismen in die KI-Systeme zu integrieren, die es erlauben, Entscheidungen nachvollziehbar und überprüfbar zu gestalten. Regelmässige Überprüfungen und Anpassungen sollten durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Erklärungen stets auf dem neuesten Stand der Technik sind.
Ein dritter Fehler tritt auf, wenn Unternehmen die Rolle eines Compliance-Officers, der sich spezifisch mit KI- und Datenschutzthemen auseinandersetzt, unterschätzen. Viele KMU setzen in der Annahme, es handle sich um eine zu grosse finanzielle Belastung, keinen solchen ein. Dabei ist die Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen in der DACH-Region komplex und erfordert spezifisches Fachwissen. Der Aufbau eines internen Teams oder die Hinzuziehung externer Experten kann hier Abhilfe schaffen und hilft, teure Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.
Handlungsanleitung für 14–30 Tage
Erste Woche: Beginn der Identifikation aller KI-Anwendungen im Unternehmen und der darin genutzten Daten. Führen Sie in dieser Phase einen Workshop mit Ihrem IT- und Rechtsteam durch, um die wichtigsten zu beachtenden rechtlichen Vorgaben in Bezug auf Datenschutz und -sicherheit zu identifizieren.
Zweite Woche: Durchführung einer detaillierten Datenschutz-Folgenabschätzung für jede identifizierte KI-Anwendung. Erstellen Sie einen Plan zur Implementierung von Massnahmen zur Risikominderung. Beginnen Sie zusätzlich mit der Erstellung von internen Richtlinien für die Transparenz und Nachvollziehbarkeit von KI-Entscheidungen.
Dritte Woche: Schule Ihr Personal hinsichtlich der neuen Compliance-Anforderungen und der Wichtigkeit des Datenschutzes. Setzen Sie zudem einen internen oder externen Compliance-Officer ein, der die laufende Überwachung und Anpassung der KI-Nutzung überwacht.
Vierte Woche: Führen Sie eine Überprüfung der implementierten Massnahmen durch und passen Sie diese an, falls notwendig. Dokumentieren Sie alle Prozesse, um im Falle einer Prüfung durch Behörden gewappnet zu sein. Entwickeln Sie eine langfristige Strategie, um die Compliance fortlaufend zu gewährleisten und zukünftige gesetzliche Änderungen zu antizipieren.
Durch diese systematischen Schritte können KMU aus der DACH-Region sicherstellen, dass ihre KI-Lösungen rechtssicher implementiert sind und auf Vertrauen bei allen Stakeholdern stossen.