KI im Unternehmen — Recht & Compliance DACH — Rollen, Pflichten

Autor: Roman Mayr

Recht & Compliance DACH – kompakt erläutert.

KI im Unternehmen: Recht & Compliance DACH ·

Rechtliche Anforderungen für Künstliche Intelligenz in KMU

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in KMU bringt vielfältige rechtliche Anforderungen mit sich. Unternehmen müssen sich mit Rollen, Pflichten und dem Nachweis ihrer Einhaltung befassen. Eine durchdachte Implementierung von KI kann helfen, rechtliche Probleme zu vermeiden und Compliance sicherzustellen.

Rollen und Zuständigkeiten festlegen

Die Implementierung von KI erfordert die klare Definition von Rollen innerhalb des Unternehmens. Verantwortlichkeiten sollten aufgeteilt werden, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt werden. Dies bedeutet, dass jemand für die Datenverarbeitung verantwortlich sein sollte, während eine andere Person die Compliance mit Datenschutzgesetzen überprüfen sollte. In kleineren Unternehmen kann es sinnvoll sein, externe Berater hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Aspekte abgedeckt sind.

Pflichten der Unternehmen verstehen

KMU müssen ihre Pflichten in Bezug auf Datenschutz, Datensicherheit und Transparenz kennen. Dazu gehört die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die sicherstellt, dass personenbezogene Daten geschützt werden. Weiter sollten Unternehmen sicherstellen, dass ihre KI-Anwendungen keine diskriminierenden Entscheidungen treffen. Dies erfordert ein gründliches Verständnis der verwendeten Datensätze und der Algorithmen.

Nachweispflicht erfüllen

Unternehmen müssen belegen können, dass sie ihre rechtlichen Pflichten erfüllen. Dies erfordert eine ordnungsgemässe Dokumentation von Prozessen und Entscheidungen. KMU sollten detaillierte Protokolle über die Art und Weise führen, wie Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert werden. Das Erstellen transparenter Berichte über die Entscheidungen der KI-Anwendungen kann das Vertrauen von Kunden und Partnern stärken und die Einhaltung rechtlicher Vorgaben nachweisen.

Typische Fehler und deren Korrekturen

Viele KMU verzetteln sich in der Annahme, dass sie sich nicht mit der DSGVO befassen müssen, da sie keine besonders sensiblen Daten verarbeiten. Das ist ein Fehler. Alle Unternehmen, die Personendaten verarbeiten, unterliegen diesen Regelungen. Um diese Anforderung zu erfüllen, muss eine solide Datenschutzstrategie implementiert werden. Ein weiterer häufiger Fehler ist die Überschätzung der Fähigkeiten von KI. Zu oft wird angenommen, dass KI fehlerfrei Entscheidungen trifft, ohne dass eine menschliche Überwachung nötig ist. Eine einfache Massnahme ist die regelmässige Überprüfung und Anpassung von Algorithmen durch fachkundige Mitarbeitende. Schliesslich übersehen viele Unternehmen die Notwendigkeit der Mitarbeiterschulung hinsichtlich ihrer Verantwortung bei der Nutzung von KI-Systemen. Hier helfen regelmässige Schulungen, Kenntnisse auf dem neuesten Stand zu halten.

Handlungsanleitung für die nächsten 30 Tage


    Woche 1: Berufung eines internen Teams oder Auswahl externer Berater zur Analyse der rechtlichen Anforderungen Ihrer KI-Anwendungen.

    Woche 2: Erstellung eines Verzeichnisses aller personenbezogenen Daten und deren Verarbeitungswege innerhalb Ihres Unternehmens.

    Woche 3: Implementierung von Datenschutzstrategien und Schulungsprogrammen zur Sicherstellung der DSGVO-Compliance.

    Woche 4: Einführung regelmässiger Audits für Ihre Datenverarbeitungs- und KI-Systeme, um die kontinuierliche Einhaltung rechtlicher Bestimmungen zu gewährleisten.


Durch die konsequente Bearbeitung dieser Schritte kann ein KMU Sicherheit in seiner KI-Nutzung gewährleisten und rechtliche Risiken minimieren. Ein strukturierter Ansatz sorgt nicht nur für die Einhaltung der Gesetze, sondern auch für Vertrauen bei Kunden und Geschäftspartnern.