Implementierung eines OKR-Zyklus im KMU — OKR & Zielmanagement

Autor: Roman Mayr

OKR & Zielmanagement – kompakt erläutert.

OKR & Zielmanagement ·

Die Einführung eines OKR-Zyklus im KMU kann die Zielorientierung und Effizienz erheblich verbessern. OKR, was für "Objectives and Key Results" steht, ist ein Rahmenwerk, das hilft, klare Ziele zu setzen und deren Fortschritt messbar zu verfolgen.

Verständnis von Zielen und Ergebnissen

Zu Beginn sollten alle im Unternehmen das Konzept der OKRs verstehen. Ein "Objective" sollte stets ein qualitatives, ehrgeiziges Ziel sein, während "Key Results" messbare Ergebnisse sind, die den Erfolg des Ziels definieren. Eine klare Kommunikation dieser Begriffe ist unerlässlich. Ein Beispiel: Ein KMU im Bereich Softwareentwicklung könnte das Ziel haben, die Benutzerzufriedenheit signifikant zu erhöhen, mit messbaren Schlüsselresultaten wie einer 30%ig verkürzten Reaktionszeit des Kundendienstes.

Festlegung der OKR-Rollen

In kleinen und mittleren Unternehmen kann die Einführung einer OKR-Rollenstruktur sinnvoll sein. Eine Person sollte als OKR-Verantwortliche wirken und den Prozess moderieren. Dies stellt sicher, dass das Regelwerk eingehalten und die Fortschritte regelmässig überprüft werden. Beispielsweise könnte in einem 20-köpfigen Team die Geschäftsführerin die OKR-Rolle übernehmen, um strategische Ziele mit den OKRs der Teammitglieder zu verzahnen.

Integration in bestehende Prozesse

Um den OKR-Zyklus nahtlos in bestehende Abläufe zu integrieren, sollte er mit bereits laufenden Planungsprozessen synchronisiert werden. Ein häufiger Fehler ist die Einführung von OKRs als isoliertes System, was oft zu Frustration führt. Stattdessen sollten OKRs die bestehenden Strategieprozesse ergänzen und mit dem Jahresplan harmoniert werden. Ein Beispiel: Ein Marketing-Team könnte zwei bis drei OKRs pro Quartal neben den bestehenden Kampagnenplänen verfolgen.

Vermeidung typischer Fehler

Ein häufiger Fehler bei der Einführung von OKRs ist, sie als Checklisten zu betrachten. OKRs sollten vielmehr herausfordernd sein und nicht einfach als To-Dos abhakt werden. Statt einer Vollständigkeitsmentalität sollte der Fokus auf wirkungsvollen Erkenntnissen liegen. Ebenso ist es ein Fehler, zu viele OKRs gleichzeitig anzustreben. Weniger, aber wesentliche OKRs führen zu mehr Klarheit und Fokus.

Erfolgskontrolle und Anpassung

Die regelmässige Überprüfung und Anpassung der OKRs ist entscheidend für ihren Erfolg. Quartalsweise Retrospektiven sind üblich, um zu evaluieren, welche Ziele erreicht wurden und warum. Diese Meetings helfen, Lehren für die nächsten Phasen zu ziehen und die Methodik kontinuierlich zu verbessern. Ein Beispiel aus einem produzierenden KMU: Am Ende eines jeden Quartals wird der Fortschritt anhand der Produktionskennzahlen und der Zielerreichungsgespräche bewertet.

14–30-Tage-Handlungsanleitung


    1. Woche: Einführung und Schulung

Vermittle das OKR-Prinzip im gesamten Unternehmen durch einführende Workshops.

Bestimme und weise die OKR-Verantwortung klar zu.

    2. Woche: Ziele setzen

Führe abteilungsübergreifende Meetings durch, um etwa drei Unternehmensziele zu identifizieren.

Entwickle zusammen mit den Teams spezifische Key Results für jedes Ziel.

    3. Woche: Integration in Prozesse

Synchronisiere den OKR-Zyklus mit dem bestehenden Strategieplan.

Stelle sicher, dass alle Teams ihre individuellen Prozesse anpassen, um die OKRs zu unterstützen.

    4. Woche: Implementierung und Review

Starte den ersten OKR-Zyklus und führe Wochenmeetings ein, um Fortschritte zu besprechen.

Fertige eine erste Evaluation nach zwei Wochen an, um etwaige Anpassungen vorzunehmen.
Ein klar definierter, gut strukturierter OKR-Zyklus kann nicht nur die Zielerreichung in einem KMU verbessern, sondern auch die Transparenz und Motivation der Mitarbeitenden steigern. Durch die schrittweise Einführung wird die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht.