Event-getriebene Architekturen in der IT-Landschaft — IT-Architektur

Autor: Roman Mayr

IT-Architektur — Schritt und Praxisleitfaden richtig einordnen.

IT-Architektur ·

Event-driven Architecture: Eine flexible Lösung für KMU

Event-driven Architecture (EDA) bietet KMU die Möglichkeit, flexibler und effizienter auf Veränderungen und Bedürfnisse in ihren Geschäftsprozessen zu reagieren. Diese Architektur ermöglicht eine entkoppelte Kommunikation zwischen Systemen und Komponenten und verbessert Timing und Skalierbarkeit.

Grundlagen der Event-driven Architecture

EDA basiert auf der Idee, dass Systeme auf Ereignisse reagieren, statt auf Anfragen zu warten. Ein Ereignis kann jede Änderung im Zustand des Systems sein, sei es eine Bestellung, eine Lagerveränderung oder eine Benutzeranmeldung. Diese Ereignisse werden häufig in Echtzeit verarbeitet, was zu einer schnelleren Reaktion auf Kundenbedürfnisse führt. In KMU können beispielsweise Kassensysteme und Lagerverwaltungssysteme effizienter synchronisiert werden.

Integration in bestehende Systeme

Ein häufiges Problem ist die Integration von EDA in bestehende IT-Architekturen. KMU arbeiten oft mit monolithischen Anwendungen, die schwer zu ändern sind. Durch den Einsatz von Middleware-Lösungen oder Message-Broker können jedoch bestehende Systeme schrittweise in eine Event-driven-Umgebung überführt werden. Dies ermöglicht ein Testen und Anpassen ohne komplette Unterbrechung des Betriebs.

Typische Fehler und deren Korrekturen

Ein häufiger Fehler bei der Implementierung von EDA ist die Unterschätzung der Komplexität des Event-Managements. Unternehmen neigen dazu, die Menge der Daten und Ereignisse zu unterschätzen, die in einem verteilten System anfallen. Die Lösung besteht darin, skalierbare Implementierungen wie Apache Kafka oder RabbitMQ zu verwenden, die das Management der Ereignisflut erleichtern.

Ein weiterer typischer Fehler ist das Fehlen einer klaren Governance-Struktur für die Ereignisse. Ohne klare Regeln können Duplikate und Inkonsistenzen bei der Verarbeitung von Daten entstehen. Die Einführung standardisierter Ereignisse und Protokolle, sowie die Einrichtung eines zentralen Managements sorgt für Ordnung und Kohärenz.

Praktische Beispiele und Nutzen

Ein praktisches Beispiel für EDA in einem KMU ist die dynamische Anpassung des Lagerbestands basierend auf Verkaufsdaten. Wenn eine bestimmte Ware schnell verkauft wird, kann das System automatisch eine Nachbestellung auslösen. Im Dienstleistungssektor kann EDA genutzt werden, um automatisch Kundendienstreaktionen bei bestimmtem Kundenfeedback oder Ereignissen zu steuern.

14–30-Tage-Handlungsanleitung zur Implementierung von EDA


    Tag 1-3: Durchführung einer Analyse bestehender Geschäftsprozesse, um mögliche Ereignisquellen zu identifizieren.

    Tag 4-7: Auswahl passender Technologie-Stacks wie Apache Kafka oder RabbitMQ für das Event-Management.

    Tag 8-12: Schulung des IT-Teams in den Grundlagen der EDA und den eingesetzten Technologien.

    Tag 13-17: Erstes Pilotprojekt definieren, z.B. die Integration des Kassensystems in ein EDA basiertes System.

    Tag 18-21: Entwicklung und Test der Nachrichten- oder Ereignisarchitektur im ausgewählten Pilotbereich.

    Tag 22-26: Bewertung der Pilotimplementierung, Identifikation und Behebung von Problemen sowie Dokumentation der Prozesse.

    Tag 27-30: Erarbeitung eines Implementierungsplans für eine schrittweise Erweiterung der EDA auf weitere Geschäftsbereiche.


Durch diese strukturierte Vorgehensweise kann ein KMU effizient von den Vorteilen der Event-driven Architecture profitieren und gleichzeitig häufige Fehler vermeiden.

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