Effizienzsteigerung durch Lean-Strategien — Schritt für Schritt

Autor: Roman Mayr

Schritt für Schritt – kompakt erläutert.

Lean Management ·

Verschwendung eliminieren: Effizienz im KMU steigern

In vielen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) kann die Eliminierung von Verschwendungen zu erheblichen Effizienzsteigerungen führen. Lean Management bietet hier einen praxiserprobten Ansatz, um den Ressourceneinsatz zu optimieren und den Wertschöpfungsprozess zu verbessern.

Identifikation von Verschwendungen

Um Verschwendungen zu beseitigen, müssen diese zuerst identifiziert werden. Die "Sieben Verschwendungsarten" des Lean Managements bieten eine nützliche Struktur: Überproduktion, Wartezeiten, unnötiger Transport, Fehlprozesse, Überbestände, unnötige Bewegungen und Fehler. Ein typisches Beispiel in KMU ist die Überproduktion, die oft aus falsch verstandener Effizienz resultiert. Produkte werden ohne aktuelle Nachfrage gefertigt, was Lagerkosten erhöht. Hier hilft eine präzisere Nachfrageplanung, um Produktionen besser zu steuern.

Effektive Werkzeuge

Werkzeuge wie die Wertstromanalyse ermöglichen es, Ineffizienzen im Prozessablauf sichtbar zu machen. Diese visuelle Methode offenbart, wo Engpässe oder Verzögerungen auftreten. Beispielsweise kann durch eine solche Analyse erkannt werden, dass aufgrund von Wartezeiten Maschinen nicht ausgelastet sind. Die Einführung eines Just-in-Time-Systems kann Abhilfe schaffen und die Auslastung verbessern.

Typische Fehler und deren Korrekturen

Ein häufiger Fehler in KMU ist die Vernachlässigung der Mitarbeitereinbindung. Mitarbeitende sind am nächsten am Prozess und können wertvolle Hinweise geben. Wenn ihre Vorschläge ignoriert werden, bleibt oft ein Verbesserungspotential ungenutzt. Die Schaffung eines kontinuierlichen Verbesserungsteams, das regelmässig Feedback von Mitarbeitenden sammelt und umsetzt, kann hier Abhilfe schaffen.

Ein weiterer Fehler besteht darin, einmal implementierte Prozesse nicht laufend zu überprüfen. Veränderungen am Markt und technologische Entwicklungen erfordern regelmässige Anpassungen. Daher sollten Prozesse in regelmässigen Abständen hinterfragt und falls nötig überarbeitet werden.

Einführung effektiver Massnahmen

Eine weitere Schwachstelle ist die mangelhafte Dokumentation von Prozessen. Häufig gibt es keine klaren Anweisungen, was zu Ineffizienzen führen kann. Das Erstellen standardisierter Prozessdokumentationen sorgt für Klarheit und erleichtert die Einarbeitung neuer Mitarbeitender.

Konkrete Handlungsanleitung: 21-Tage-Plan


    Tag 1–3: Bestandsaufnahme der aktuellen Prozesse durch die Geschäftsführung und das Führungsteam. Identifikation potenzieller Verschwendungsarten.

    Tag 4–7: Durchführung einer Wertstromanalyse mit einem internen oder externen Lean-Experten. Visualisierung der Prozesse und Problemstellen.

    Tag 8–10: Gründung eines kontinuierlichen Verbesserungsteams aus Mitarbeitenden unterschiedlicher Abteilungen. Einführung in die Grundprinzipien des Lean Managements.

    Tag 11–14: Erarbeitung eines Just-in-Time-Systems zur Reduzierung von Überproduktion und Optimierung der Lagerbestände.

    Tag 15–18: Implementierung standardisierter Prozessdokumentationen und Schulung der Belegschaft zu neuen Standards.

    Tag 19–21: Präsentation erster Ergebnisse und Festlegung eines Regelkreises zur kontinuierlichen Überprüfung und Anpassung der Massnahmen.


Durch gezielte, koordinierte Schritte gelingt es, innerhalb von drei Wochen erste sichtbare Effizienzsteigerungen zu erzielen und den Grundstein für ein nachhaltiges Lean Management im Unternehmen zu legen. Indem Verschwendungen systematisch reduziert werden, kann ein KMU nicht nur seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern, sondern auch seine Marktposition langfristig stärken.