Effizienzsteigerung durch Just-in-Time im Warenfluss — Überblick

Autor: Roman Mayr

Überblick — Supply Chain Management — Praxisleitfaden — Grundlagen.

Supply Chain Management ·

Just-in-Time optimieren: Effizienz im Warenfluss steigern

Das Prinzip des Just-in-Time (JIT) zielt darauf ab, Lagerbestände zu minimieren und die Lieferkette effizienter zu gestalten. Wurde es korrekt implementiert, bietet es KMU wirtschaftliche Vorteile durch Kostensenkung und Flexibilität. Doch die Umsetzung erfordert Präzision, um Fehlschläge zu vermeiden.

Klare Kommunikation als Grundpfeiler

Eine der grössten Herausforderungen bei der Verbesserung von JIT in KMU ist die Kommunikation entlang der Lieferkette. Unklare Absprachen führen oft zu Verzögerungen. Um dies zu vermeiden, lohnt es sich, eine zentrale Kommunikationsplattform zu nutzen, wodurch alle Beteiligten den gleichen Informationsstand haben. Ein Beispiel wäre der regelmässige Einsatz von Videokonferenz-Tools für Absprache mit Lieferanten.

Prognosegenauigkeit erhöhen

In KMU ist die Fähigkeit zur präzisen Bedarfsprognose entscheidend. Fehler kommen oft durch veraltete oder unvollständige Daten zustande. Dies kann durch den Einsatz von Prognosesoftware behoben werden, die historische Verkaufsdaten und saisonale Schwankungen berücksichtigt. Ein weiterer Ansatz ist, Verkaufsmitarbeiter in den Prognoseprozess einzubeziehen, da sie nah am Markt und direkten Kundenbedürfnissen sind.

Transporteffizienz sicherstellen

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Logistik. Häufige Fehler entstehen durch unzuverlässige Transportpartner und unklare Lieferpläne. Um das JIT zu optimieren, sollten KMU engere Partnerschaften mit Transportunternehmen eingehen und klare Service-Level-Vereinbarungen pflegen. Regelmässige Bewertung der Lieferperformance und Flexibilität bei der Wahl alternativer Routen oder Anbieter sind notwendig, um mögliche Störungen schnell aufzufangen.

Steigerung der Prozessqualität

Mängel in der Prozessqualität sind häufig eine versteckte Ursache für JIT-Verzögerungen. Die Einführung standardisierter Verfahren kann Abhilfe schaffen. So könnte beispielsweise ein KMU im Fertigungsbereich regelmässig Schulungen für Mitarbeitende zu Best Practices in der Produktion organisieren, um Fehlerquoten zu senken und die Prozessgeschwindigkeit zu erhöhen.

Typische Fehler und Korrekturen

Ein häufiger Fehler ist das blinde Vertrauen auf einen einzigen Lieferanten. Die Abhängigkeit kann durch das Einführen einer Multi-Sourcing-Strategie reduziert werden, bei der mehrere Lieferanten pro kritischer Komponente evaluiert werden. Ein weiterer Fehler ist der Mangel an Pufferzeiten. Hier hilft eine zeitliche Pufferzone in der Produktionsplanung, unvorhergesehene Verzögerungen aufzufangen. Schliesslich führt eine fehlende Risikobewertung oft zu unvorbereiteten Krisensituationen. Eine regelmässige Risikoanalyse mit klaren Aktionsplänen kann solche Situationen abwenden.

14-Tage-Prozess zur JIT-Verbesserung


    Woche 1:

Tag 1-2: Analyse aktueller Kommunikationswege und Identifikation von Engpässen.

Tag 3-4: Einführung einer einheitlichen Kommunikationsplattform.

Tag 5-7: Datenüberprüfung und Anpassung der Prognoseverfahren.

    Woche 2:

Tag 8-9: Überprüfung und Aktualisierung der Logistikpartnerverträge.

Tag 10-11: Implementierung standardisierter Abläufe in der Produktion.

Tag 12-13: Risikobewertung der Lieferkette und Anpassung der Notfallpläne.

Tag 14: Abschlussbesprechung mit allen Beteiligten zur Evaluation der Massnahmen.
Mit diesen Schritten kann die Effizienz des Just-in-Time-Systems entscheidend verbessert werden und hilft KMU, ihre Lieferketten auf ein stabiles Fundament zu stellen.