Effiziente Fehlererkennung in der Fertigungsindustrie — Überblick

Autor: Roman Mayr

Überblick — Praxisleitfaden und Grundlagen richtig einordnen.

Computer Vision ·

Der praktischen Einsatz von Computer Vision zur Fehlererkennung und OCR bietet KMU eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Prozesse effizienter und kostengünstiger zu gestalten.

Fehlererkennung bei der Qualitätskontrolle

In Fertigungsbetrieben kann Computer Vision automatisiert Defekte an Produkten erkennen. Kameras erfassen Bilder der Produkte, und intelligente Algorithmen analysieren diese auf Oberflächenfehler, Formabweichungen oder Farbunregelmässigkeiten. Ein weit verbreiteter Fehler ist eine unzureichende Beleuchtung der zu prüfenden Objekte, was die Erkennungsrate von Defekten erheblich senken kann. Die Optimierung der Lichtverhältnisse, etwa durch Installation anpassbarer LED-Beleuchtung, kann Abhilfe schaffen. Ein weiterer Punkt ist die korrekte Kalibrierung der Kameras, um Verzerrungen zu minimieren.

Automatisierung von Datenerfassung durch OCR

Im Büroalltag erleichtert Optical Character Recognition (OCR) die Umwandlung gescannter Dokumente in bearbeitbaren Text. Dies ermöglicht die Automatisierung der Datenerfassung aus Rechnungen oder Formularen. Häufiger Fehler hier ist die Verwendung ungeeigneter OCR-Software, die bei verschiedenen Schrifttypen oder -grössen versagt. Eine Lösung hierfür ist der Einsatz spezialisierter OCR-Tools, die auf das jeweilige Dokumentenlayout trainiert sind. Auch spielt die Bildqualität eine entscheidende Rolle – ein hochauflösendes Scanverfahren ist unverzichtbar.

Integration in bestehende Systeme

Der erfolgreiche Einsatz von Computer Vision und OCR erfordert deren Integration in bestehende Geschäftsprozesse und IT-Systeme. Ein typisches Problem ist hierbei die mangelhafte Schnittstellen-Kompatibilität, welche die Datenübertragung zwischen Systemen erschwert. Dies kann durch die Nutzung standardisierter Protokolle und APIs behoben werden. Ein gut strukturierter Implementierungsplan, der die Schnittstellen sauber definiert, ist ein Muss.

Beispiele aus dem Alltag

Ein mittelständischer Einzelhändler nutzte Computer Vision, um automatisch die Regalinventur durchzuführen. Diese Herangehensweise sparte Zeit und reduzierte menschliche Fehler. In einem anderen Fall setzte ein KMU aus der Logistikbranche OCR ein, um den Erfassungsprozess für Frachtbriefe zu automatisieren, was den Verwaltungsaufwand deutlich senkte.

Handlungsanleitung für die Implementierung in 14–30 Tagen


    Tag 1–3: Evaluieren Sie Ihre derzeitigen Prozesse und identifizieren Sie Bereiche, wo Fehlererkennung oder OCR einen Mehrwert schaffen könnten.

    Tag 4–6: Setzen Sie sich mit Fachleuten aus den Bereichen Computer Vision und OCR zusammen, um mögliche Lösungsansätze zu besprechen.

    Tag 7–10: Wählen Sie die passende Technologie und Software aus. Berücksichtigen Sie dabei insbesondere die Kompatibilität mit Ihrer bestehenden Infrastruktur.

    Tag 11–13: Erstellen Sie einen detaillierten Implementierungsplan, der klare Meilensteine und Verantwortlichkeiten definiert.

    Tag 14–20: Beginnen Sie mit der schrittweisen Einführung der Technologien und sichern Sie die ordnungsgemässe Integration in bestehende Systeme.

    Tag 21–25: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter im Umgang mit den neuen Tools und Verfahren.

    Tag 26–30: Führen Sie eine umfassende Überprüfung durch und justieren Sie gegebenenfalls nach, um die Effizienz weiter zu steigern.


Mit einem strukturierten Vorgehen kann die vorteilhafte Nutzung von Computer Vision und OCR in KMU erfolgreich realisiert werden.

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