
Praxis – Schritt und Unternehmen richtig einordnen.
Ein leichtgewichtiges Governance-Setup ist der Schlüssel zum erfolgreichen Einsatz von KI in KMU. Es ermöglicht eine strukturierte und kontrollierte Implementierung, ohne in unnötige Komplexität zu verfallen.
Vorteile eines leichtgewichtigen Governance-Setups
Ein einfaches Governance-Setup bietet den Vorteil, dass es schneller umzusetzen ist und gleichzeitig flexibel bleibt. KMU können so rasch auf Veränderungen reagieren, ohne umfangreiche Prozesse anpassen zu müssen. Dabei sollten klare Richtlinien für den Einsatz von KI definiert sein, die sich an den Unternehmenszielen orientieren. Beispielsweise könnte ein kleines Produktionsunternehmen Richtlinien für die Nutzung von KI in der Qualitätskontrolle aufstellen, um den Ausschuss zu reduzieren und die Effizienz zu steigern.
Elemente eines effektiven Governance-Setups
Ein effektives Setup umfasst Rollen und Verantwortlichkeiten, Prozesse zur Entscheidungsfindung und Kontrolle sowie Mechanismen zur Risikobewertung. In einem Versicherungsunternehmen könnte dies bedeuten, dass ein kleines Team die Verantwortung für die Evaluation und Implementierung neuer KI-Technologien übernimmt, während ein anderer Verantwortlicher das Monitoring der Ergebnisse und Risiken überwacht. Durch klare Zuweisungen kann das Unternehmen schnell auf Marktentwicklungen reagieren.
Typische Fehler und deren Korrekturen
Ein häufiger Fehler ist die Überregulierung. Hier besteht die Gefahr, dass Innovationsprozesse durch zu viele Kontrollen erstickt werden. Eine Korrektur wäre, auf schlanke Entscheidungsprozesse zu setzen und nur zwingend notwendige Regulationen einzuführen. Ein weiteres Risiko besteht in der unklaren Definition von Verantwortlichkeiten, was zu Verzögerungen und Fehlern führen kann. Klare Zuordnungen und eine transparente Kommunikation innerhalb des Teams können dem entgegenwirken.
Integration von KI in die bestehende Unternehmensstruktur
Das bestehende Produkt- oder Dienstleistungsangebot sollte möglichst effizient mit KI ergänzt werden. Für einen Einzelhändler bedeutet dies beispielsweise, KI zur Analyse von Verkaufsdaten einzusetzen, um personalisierte Angebote zu erstellen und Lagerbestand optimal zu steuern. Durch die Nutzung bestehender Dateninfrastruktur kann der Einstieg erleichtert werden, die Governance spielt hierbei eine unterstützende Rolle.
14–30-Tage-Handlungsanleitung
Tag 1–5: Bestimmen Sie ein Kernteam für KI-Governance. Umfassen Sie alle relevanten Abteilungen wie IT, Produktion und Vertrieb.
Tag 6–10: Entwickeln Sie klare Richtlinien und Ziele für den KI-Einsatz, abgestimmt auf die Unternehmensziele.
Tag 11–15: Führen Sie eine Schulung für das Kernteam durch, um das Verständnis für KI-Technologien und ihre Anwendung im KMU zu fördern.
Tag 16–20: Beginnen Sie mit der Identifikation spezifischer Anwendungsbereiche im Unternehmen, wo KI einen schnellen Mehrwert liefern kann.
Tag 21–25: Implementieren Sie erste Pilotprojekte zur Erprobung des Governance-Setups. Dokumentieren Sie alle Prozesse und Entscheidungen.
Tag 26–30: Evaluieren Sie die ersten Ergebnisse und passen Sie das Governance-Setup an, um Optimierungen vorzunehmen und die Skalierung zu planen.
Ein leichtgewichtiges Governance-Setup ist keine starre Struktur, sondern entwickelt sich mit den Zielen und Bedürfnissen des Unternehmens weiter. Durch den strukturierten Ansatz bleibt das KMU agil und innovativ.