Dezentrales KI-Training für KMUs ohne Datenspeicherung — Überblick

Autor: Roman Mayr

Überblick — Praxisleitfaden und Grundlagen richtig einordnen.

Federated Learning ·

Federated Learning als Lösung für dezentrales KI-Training

Federated Learning ermöglicht kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs), Künstliche Intelligenz (KI) zu trainieren, ohne dass dabei sensible Daten zentral gespeichert werden müssen. Diese Technologie erlaubt es, Modelle direkt auf den Endgeräten der Nutzer zu trainieren und nur die Modellaktualisierungen zu kommunizieren. Dies bietet erhebliche Vorteile in Bezug auf Datensicherheit und Datenschutz.

Vorteile des dezentralen KI-Trainings

Für KMUs liegt der grösste Vorteil von Federated Learning in der Wahrung der Privatsphäre ihrer Kunden. Durch den Verzicht auf zentrale Datenspeicherung sind die sensiblen Daten der Kunden besser geschützt. Ausserdem können Unternehmen von der Recheneffizienz profitieren, da die Daten dort verarbeitet werden, wo sie entstehen. Dies minimiert den Datenverkehr über das Netzwerk und reduziert so potenzielle Sicherheitsrisiken. Weiterhin ermöglicht dies eine effizientere Nutzung der verfügbaren Netzwerkbandbreite.

Anwendungen im KMU-Alltag

Ein praktisches Beispiel für die Anwendung von Federated Learning in KMUs ist die Entwicklung personalisierter Benutzererfahrungen in mobilen Anwendungen. Anstatt zentrale Server mit Daten zu beladen, wird das Modell auf den Geräten der Nutzer laufend verbessert. Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz in der Sicherheitsüberwachung, wo lokale Sensoren kontinuierlich KI-Modelle aktualisieren, um Anomalien zu erkennen, ohne dass Bild- oder Videodaten das System verlassen.

Häufige Fehler und Lösungen

Ein typischer Fehler vieler KMUs beim Einsatz von Federated Learning liegt in der Vernachlässigung der Geräte-Sicherheitsupdates. Wird die lokale Infrastruktur nicht regelmässig aktualisiert, kann dies zu Sicherheitslücken führen. Deshalb sollten Unternehmen sicherstellen, dass diese Updates konsequent und zeitnah durchgeführt werden.

Ein weiterer Fehler besteht darin, die Ressourcenanforderungen zu unterschätzen. Gerade ältere Geräte könnten überfordert sein, wenn sie in den Trainingsprozess eingebunden werden. Die Lösung besteht darin, Gerätefähigkeiten gründlich zu evaluieren und Anforderungen entsprechend anzupassen.

Schliesslich kann es passieren, dass die Modellaggregation aufgrund unzureichender Kommunikation oder Netzwerkfehler ungenaue Ergebnisse liefert. Eine Optimierung der Kommunikationsprotokolle und die Implementierung redundanter Netzwerkverbindungen können hier Abhilfe schaffen.

14-Tage-Handlungsanleitung für KMUs


    Tag 1–2: Einschätzung der vorhandenen Datenbestände und Identifikation geeigneter Szenarien für Federated Learning innerhalb des Unternehmens.

    Tag 3–5: Auswahl einer geeigneten Plattform oder eines Frameworks, das Federated Learning unterstützt, beispielsweise TensorFlow Federated.

    Tag 6–9: Schulung der IT-Abteilung in den Grundlagen des Federated Learning und den spezifischen Anforderungen für die gewählten Anwendungen.

    Tag 10–12: Erstellen eines Sicherheitskonzepts zur Absicherung der Geräte und zur Gewährleistung von regelmässigen Updates.

    Tag 13–14: Implementierung eines kleinen Pilotprojekts, das den Einsatz von Federated Learning in einer ausgewählten Business-Funktion testet und erste Erfahrungswerte sammelt.


Nach der Pilotphase kann das Unternehmen entscheiden, ob und wie das Konzept skaliert wird, um weitere Geschäftsprozesse einzubeziehen, die von dezentralem KI-Training profitieren können. Durch iterative Weiterentwicklung und Anpassung der Prozesse kann das volle Potenzial von Federated Learning erschlossen werden.