Compliance-Risiken erfolgreich identifizieren — Schritt für Schritt

Autor: Roman Mayr

Schritt für Schritt – kompakt erläutert.

Governance & Compliance ·

Compliance-Risiken sind für KMU oft unbewusst vorhanden, dabei können sie durch gezielte Massnahmen minimiert werden. Eine systematische Herangehensweise an Governance und Compliance schützt nicht nur das Unternehmen, sondern stärkt auch die Vertrauensbasis mit Partnern und Kunden.

Bewusstsein schaffen und analysieren

Ein erster Schritt für KMU ist, das Bewusstsein für Compliance-Risiken zu erhöhen. Schulungen für Mitarbeitende sind essenziell, um ein gemeinsames Verständnis über gesetzliche Vorgaben und interne Richtlinien zu erlangen. Das Management sollte regelmässig eine Risikoanalyse vornehmen, um Schwachstellen beim Datenschutz, Arbeitsrecht oder Umweltvorschriften zu identifizieren. Beispiel: Ein kleines Bauunternehmen könnte feststellen, dass es keine aktuellen Sicherheitsprüfungen seiner Maschinen nachweisen kann, was ein erhebliches Compliance-Risiko darstellt.

Richtlinien klar definieren

Unklare oder unvollständige Richtlinien führen häufig zu Fehlverhalten oder Verstössen. KMU sollten Richtlinien entwickeln, die klar strukturiert und einfach zugänglich sind. Ein üblicher Fehler ist das Fehlen eines schriftlichen Verhaltenskodexes für Mitarbeitende. Die Korrektur besteht darin, klare Verhaltensregeln schriftlich festzuhaltend und regelmässig zu aktualisieren. Dies schafft Transparenz und einen gemeinsamen Bezugsrahmen.

Kommunikation fördern

Offene Kommunikation über Compliance-Themen ist entscheidend. Ein weiterer Fehler besteht oft darin, dass Mitarbeitende nicht ermutigt werden, erkannten Verstösse zu melden. Die Lösung liegt in der Einrichtung eines sicheren Kanal zur anonymen Meldung. So können Probleme bekannt werden, bevor sie eskalieren. Ein kleines IT-Unternehmen könnte beispielsweise einen anonymen E-Mail-Dienst einrichten, über den Mitarbeitende Compliance-Bedenken äussern können.

Regelmässige Überwachung und Anpassung

Compliance ist kein einmaliger Prozess, sondern erfordert fortlaufende Überwachung. Fehler wie unregelmässige Kontrollen können durch die Implementierung eines festen Auditing-Plans korrigiert werden. Dieser sollte auf die spezifischen Bedürfnisse und die Branchenanforderungen des KMU zugeschnitten sein. Ein Beispiel ist die jährliche Überprüfung von Verträgen durch externe Experten, um Rechtskonformität sicherzustellen.

Handlungsanleitung für die nächsten 30 Tage


    Tag 1–7: Führen Sie eine umfassende Schulung für alle Mitarbeitenden durch, um das Bewusstsein für Compliance zu stärken.

    Tag 8–14: Entwickeln oder überarbeiten Sie schriftliche Richtlinien und sorgen Sie für deren Verfügbarkeit in digitaler Form.

    Tag 15–21: Implementieren Sie einen anonymen Kommunikationskanal für Meldungen und informieren Sie die Mitarbeitenden über dessen Nutzung.

    Tag 22–30: Planen Sie regelmässige Audits und legen Sie Verantwortlichkeiten für die Überwachung von Compliance-Prozessen fest.


Durch diese gezielten Massnahmen können KMU ihre Compliance-Risiken erheblich reduzieren und nachhaltigen geschäftlichen Erfolg sicherstellen.

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