
Überblick — Nachhaltigkeit & ESG — Praxisleitfaden — Grundlagen.
Die CO₂-Bilanz ist ein zentrales Instrument für KMU, um ihre Umweltbelastung zu messen und zu reduzieren.
Warum die CO₂-Bilanz wichtig ist
Die CO₂-Bilanz bietet einen klaren Überblick über die Menge der Treibhausgase, die ein Unternehmen verursacht. Für KMU ist es entscheidend, diese zu verstehen, da sie ein wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie und des ESG-Reportings sind. Eine präzise CO₂-Bilanz hilft, Einsparpotenziale zu identifizieren und langfristig Kosten zu senken.
Daten sammeln und kategorisieren
Der erste Schritt bei der Ermittlung einer CO₂-Bilanz besteht darin, alle relevanten Daten zu sammeln. Dazu gehören der Energieverbrauch, die genutzten Verkehrsmittel, die Produktion von Abfällen sowie die Beschaffung von Materialien. Wichtig ist, diese Daten in Kategorien wie direkte Emissionen (zum Beispiel Heizung) und indirekte Emissionen (etwa durch Reisen) einzuordnen.
Typische Fehler und deren Korrekturen
Ein häufiger Fehler ist das Ignorieren von indirekten Emissionen, etwa durch den Transport von Waren. Das kann die Bilanz erheblich verfälschen. Korrektur: Integrieren Sie vollständige Liefer- und Vertriebsketten. Ein weiterer Fehler ist die ungenaue Datenerhebung. Hier hilft es, standardisierte Protokolle einzusetzen. Ebenso wird oft die Bedeutung des Strommixes verkannt. Es ist entscheidend, den spezifischen Energiemix beim Energieunternehmen zu beachten, um realistische Werte zu erhalten.
CO₂-Berechnungstools nutzen
KMU sollten spezialisierte Software und Online-Tools nutzen, die auf die Erfassung und Umrechnung der erhobenen Daten in CO₂-Äquivalente ausgerichtet sind. Diese bieten oft automatisierte Berichte und Visualisierungen, die helfen, die Daten besser zu verstehen und Massnahmen einzuleiten.
Praxisbeispiel: Bürogebäude
Stellen Sie sich ein Bürounternehmen vor: Hier sollte sich die CO₂-Bilanz auf den Energieverbrauch durch Heizung und Kühlung, die Anfahrtswege der Mitarbeitenden und den Papierverbrauch konzentrieren. Durch den Wechsel zu Heizungsanlagen mit erneuerbarer Energie und verstärktes Homeoffice kann die Bilanz verbessert werden.
14-Tage-Handlungsanleitung zur CO₂-Bilanzermittlung
Tag 1-3: Sammeln Sie alle relevanten Daten zu Energieverbrauch, Transport und Materialeinsatz.
Tag 4-6: Kategorisieren Sie die Daten in direkte und indirekte Emissionen.
Tag 7-9: Nutzen Sie ein CO₂-Berechnungstool, um die gesammelten Daten in CO₂-Äquivalente umzurechnen.
Tag 10-12: Analysieren Sie die Ergebnisse und identifizieren Sie die Hauptverursacher der Emissionen.
Tag 13: Entwickeln Sie einen Aktionsplan zur Reduzierung der identifizierten Emissionen.
Tag 14: Kommunizieren Sie die Ergebnisse und den Plan an alle Mitarbeitenden und starten Sie die Umsetzung.
Durch diese systematische Vorgehensweise können KMU nicht nur ihren ökologischen Fussabdruck mindern, sondern auch ihr Image verbessern und potenzielle Kosten senken.
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