
Überblick — Praxisleitfaden und Grundlagen richtig einordnen.
Eine genaue Bestandsverwaltung ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg im Einkaufsmanagement. Der Überblick über Lagerbestände kann die Lieferkette optimieren, unnötige Kosten reduzieren und die Kundenzufriedenheit erhöhen. Effektive Strategien und eine regelmässige Bestandsanalyse helfen KMUs, ihre Bestände effizient zu verwalten.
Vorteile einer präzisen Bestandsanalyse
Eine präzise Bestandsanalyse ermöglicht es, den aktuellen Lagerbestand zu kennen und entsprechend zu planen. Durch regelmässige Überprüfungen können Über- oder Unterbestände vermieden werden. In einem lokal agierenden Unternehmen könnte eine wöchentliche Bestandsaufnahme durch den Einsatz von digitalisierten Lagerverwaltungssystemen die Genauigkeit erhöhen, indem menschliche Fehler verringert werden. Solche Systeme bieten eine Echtzeitansicht der Bestände und erhöhen die Transparenz.
Ursachen überhöhten Bestands
Eine häufige Ursache für überhöhte Lagerbestände ist die fehlerhafte Prognose der Nachfrage. Unnötig grosse Bestellungen führen zu Kapitalbindung und möglichen Abschreibungen bei verderblichen Waren. Dies lässt sich vermeiden, indem Vergangenheitsdaten zur Nachfrage herangezogen und Trends genauer beobachtet werden. Auf diese Weise kann die Bestellung besser an die aktuellen Bedürfnisse angepasst werden.
Typische Fehler und Korrekturen
Ein typischer Fehler ist der fehlende Abgleich zwischen Verkaufs- und Bestandsdaten. Dies führt zu einer Diskrepanz zwischen dem, was auf Lager ist und was tatsächlich verkauft werden kann. Die Einführung eines integrierten Systems, das Verkaufs- und Bestandsdaten synchronisiert, ist hier die Lösung. Ein weiterer Fehler ist das Versäumnis, saisonale Schwankungen zu berücksichtigen. KMUs sollten ihre Datenanalyse anpassen, um solche Schwankungen frühzeitig zu erkennen und zu berücksichtigen. Die Investition in Schulungen zum besseren Umgang mit Daten kann hier hilfreich sein.
Strategien zur Optimierung des Bestandsmanagements
Eine erfolgreiche Strategie im Bestandsmanagement ist die Implementierung des "First In, First Out"-Prinzips (FIFO), insbesondere bei verderblichen Gütern. Ein Beispiel ist ein lokal geführtes Lebensmittelgeschäft, das durch FIFO seine Abfallrate erheblich reduzieren konnte. Auch das Auslagern von Überraschungsbestellungen an Lieferanten mit kurzen Lieferzeiten kann die Bestände effizienter gestalten, indem der eigene Lagerbestand niedrig gehalten wird.
KTipp-Projekt: Bestandsmanagement in 14 Tagen
Tag 1-3: Durchführung eines vollständigen Bestandsaudits. Aufnahme aller Artikel im Lager und Abgleich mit den Verkaufszahlen.
Tag 4-6: Einführung eines einfachen IT-Systems zur Bestandsführung, falls noch nicht vorhanden. Schulung der Mitarbeitenden im Umgang mit neuen Systemen.
Tag 7-10: Analyse der Daten aus dem Audit und der Verkäufe. Erkenntnisse über Schnelldreher und Langsamdreher gewinnen. Saisonale Variablen identifizieren.
Tag 11-13: Kontaktaufnahme mit Lieferanten zur Klärung von Lieferzeiten und Mindestbestellmengen. Absprachen für flexible Anpassungen bei auftretenden Schwankungen.
Tag 14: Einführung und Überprüfung der neuen Prozesse. Erste Anpassungsrunde basierend auf den gesammelten Daten. Feedback von Mitarbeitenden einholen und Verbesserungen anpassen.
Durch klare Zielsetzungen und regelmässige Überprüfungen lassen sich die Bestände effizient verwalten und die Kundenzufriedenheit signifikant verbessern. Effizientes Bestandsmanagement ist ein kontinuierlicher Prozess, der mithilfe von Daten und digitalisierten Systemen langfristig optimiert werden kann.