Beobachtungstechnik in der IT — Fehler vermeiden — Überblick

Autor: Roman Mayr

Beobachtungstechnik in der IT — Fehler vermeiden — Überblick

Agenten & Orchestrierung ·

Kernaussage: Beobachtbarkeit im Betrieb gezielt verbessern, um Systemverfügbarkeit und Performance zu steigern

Beobachtbarkeit im IT-Betrieb ist von entscheidender Bedeutung, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von IT-Systemen sicherzustellen. Viele Schweizer KMUs betreiben komplexe IT-Infrastrukturen, bei denen eine mangelnde Beobachtbarkeit zu verzögerten Problemreaktionen und ineffizientem Betrieb führen kann. Dieser Artikel beleuchtet typische Fehler in der Implementierung von Beobachtbarkeit und gibt klare Empfehlungen, wie diese Fehler korrigiert werden können.

Typische Fehler und deren Korrektur

Erster Fehler: Unzureichende Metrikenauswahl
Ein häufiges Problem ist die Auswahl der falschen oder unzureichenden Metriken zur Überwachung. Viele Unternehmen konzentrieren sich lediglich auf grundlegende Systemmetriken wie CPU-Auslastung und Speicherkapazität. Diese Messgrössen sind wichtig, doch allein stehen sie selten in direktem Zusammenhang mit den konkreten Geschäftszielen.

Korrektur: Unternehmen sollten zunächst die für die Geschäftsprozesse kritischen Systeme identifizieren und spezifische Metriken definieren, die direkt mit der Funktionsfähigkeit dieser Prozesse verknüpft sind. Beispielsweise kann es entscheidender sein, Metriken zum Nutzerverhalten oder zur Anwendungsleistung zu überwachen, anstatt rein technischen Systemmetriken.

Zweiter Fehler: Fehlende Korrelation von Datenquellen
Ein weiterer gängiger Fehler besteht darin, dass Überwachungsdaten isoliert und ohne Bezug zu anderen Datenquellen betrachtet werden. Dies kann dazu führen, dass kritische Korrelationen übersehen werden und Probleme im System nicht rechtzeitig erkannt werden.

Korrektur: Die Implementierung von zentralisierten Dashboards, die Daten aus verschiedenen Quellen integrieren und visualisieren können, ist essenziell. Dadurch wird es möglich, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Metriken zu erkennen und so eine ganzheitlichere Sichtweise auf das System zu bekommen.

Dritter Fehler: Reaktiver statt proaktiver Betrieb
Vielfach werden Überwachungssysteme hauptsächlich verwendet, um bestehende Probleme zu identifizieren und zu beheben, anstatt potenzielle Schwachstellen im Voraus zu adressieren.

Korrektur: Die Einbindung prädiktiver Analysen in den Überwachungsprozess kann helfen, mögliche Probleme zu antizipieren. Das frühzeitige Erkennen von Trends, wie beispielsweise sich verschlechternde Anwendungsantwortzeiten, erlaubt eine proaktive Wartung und verhindert Ausfälle.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


    Woche: Analyse und Planung

Nehmen Sie sich die erste Woche, um die aktuellen Überwachungssysteme umfassend zu evaluieren. Identifizieren Sie die wichtigsten Geschäftsprozesse und überlegen Sie, welche Metriken für den Erfolg dieser Prozesse entscheidend sind. Erstellen Sie eine Liste von Metriken, die aktuell nicht überwacht werden, aber relevant sein könnten.

    Woche: Implementierung der Korrekturen

Setzen Sie die notwendigen Anpassungen in Ihrem Überwachungssystem um, um die neu identifizierten Metriken zu erfassen. Implementieren Sie zentrale Dashboards, um eine integrierte Datenansicht zu erhalten.

    Woche: Testphase und Optimierung

Nutzen Sie die dritte Woche zur Testphase der neuen Metriken und Dashboards. Beobachten Sie die neuen Datenquellen intensiv und iterieren Sie nach Bedarf. Anpassungen und Feinjustierungen sollten in dieser Phase vorgenommen werden.

    Woche: Einführung prädiktiver Elemente

Beginnen Sie mit der Integration einfacher prädiktiver Analysetools, basierend auf den neu erhobenen Metriken. Definieren Sie Szenarien, anhand derer Sie proaktive Massnahmen ableiten können, um der reaktiven Wartung zuvorzukommen.

Durch die strukturelle Verbesserung der Beobachtbarkeit können KMUs ihre Systemverfügbarkeit erhöhen, die Betriebsperformance optimieren und letztlich ihre digitalen Geschäftsprozesse reibungsloser gestalten.

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