Vergangene Rituale als moderne Anker im Arbeitsalltag — New Work

Autor: Roman Mayr

New Work – kompakt erläutert.

New Work ·

Rituale aus der Vergangenheit sind wertvolle Instrumente, um Stabilität und Identität in modernen Arbeitswelten zu fördern. Im KMU können diese Praktiken, wenn sie gekonnt integriert werden, den Teamgeist stärken und zur reibungslosen Umsetzung alltäglicher Prozesse beitragen. Die Herausforderung besteht darin, sie nicht als veraltete Traditionen abzutun, sondern sie als Basis für eine innovative Unternehmenskultur zu nutzen.

Rituale mit Unternehmenszielen verknüpfen

Rituale sind feste Bestandteile des kollektiven Bewusstseins eines Unternehmens. Doch ihre Wirkung entfalten sie nur, wenn sie mit klaren Unternehmenszielen verknüpft werden. Ein wöchentliches Team-Meeting, das nicht nur Informationen austauscht, sondern auch die Gelegenheit zum Erkennen und Feiern der wöchentlichen Herausforderungen und Erfolge bietet, kann die Motivation steigern und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Dabei sollten alle Teammitglieder ermutigt werden, ihre Meinungen und Ideen einzubringen, um den Mehrwert des Rituals zu erhöhen.

Balance zwischen Tradition und Moderne finden

Der Spagat zwischen der Bewahrung alter Rituale und deren Anpassung an gegenwärtige Bedürfnisse ist entscheidend. Ein traditionelles Mittagessen am Freitag könnte beispielsweise mit einem inspirierenden Vortrag oder Workshop kombiniert werden. So bleibt das Ritual erkennbar, gewinnt jedoch gleichzeitig an Relevanz. In Zeiten hybrider Arbeitsmodelle sind auch virtuelle Zusammenkünfte denkbar, die die physische Abwesenheit kompensieren, ohne den Zusammenhalt zu schwächen.

Fehler bei der Implementierung vermeiden

Ein häufiger Fehler ist der mechanische Vollzug eines Rituals ohne Leidenschaft und Klarheit über seinen Zweck. Daraus resultiert eine leere Hülle, die dem Team nichts bringt. Entsprechend sollten die Rituale von den Mitarbeitenden als sinnvoll und bereichernd empfunden werden. Zudem führt das Aufdrängen von Ritualen, die nicht in die Unternehmenskultur passen, oft zu Widerstand und Frustration. Eine sorgfältige Auswahl und Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse ist unerlässlich.

Praktische Beispiele und Lösungen

Ein kleines Unternehmen könnte den Tag mit einer kurzen "Stehkonferenz" beginnen. Damit werden wichtige Informationen dazu ausgetauscht, was in den kommenden Stunden erwartet wird und wer welche Unterstützung benötigt, was den Fokus und die Effizienz steigert. Ein weiteres Beispiel ist das Einführen von Mitarbeiterbelohnungen in Form von Dankesbriefen oder kleinen Aufmerksamkeiten, die regelmässig übergeben werden, um die Anerkennungskultur zu fördern und zu verstärken.

Tipps zur Umsetzung eines neuen Rituals


    Woche 1: Identifizieren Sie bestehende Rituale in Ihrem Unternehmen. Überprüfen Sie deren Zweck und Relevanz. Sammeln Sie Feedback von Mitarbeitenden, um zu erfahren, welche Rituale geschätzt werden und welche als überholt betrachtet werden.

    Woche 2–3: Entscheiden Sie, welche Rituale beibehalten, umgewandelt oder neu eingeführt werden sollen. Bringen Sie den Mitarbeitenden die Bedeutung und den Nutzen dieser Rituale näher, um Beteiligung und Akzeptanz zu erhöhen.

    Woche 4: Testen Sie neu eingeführte oder angepasste Rituale. Achten Sie auf die Reaktionen und das Feedback der Teams. Prüfen Sie, ob die Rituale zu den gewünschten Ergebnissen führen und passen Sie sie bei Bedarf an. Überlegen Sie, wie digitale Tools sinnvoll integriert werden können, um diese Rituale zu unterstützen.


Durch sorgfältiges Management und kreative Anpassung können Rituale in modernen Arbeitskonzepten von KMUs nicht nur überdauern, sondern auch zu einem wichtigen Bestandteil erfolgreicher Unternehmensführung werden.

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