Risikomanagement – Schritt und Praxisleitfaden im Überblick.
Ein solides Risikoportfolio ist für KMU essenziell, um langfristig erfolgreich zu bleiben.
Grundlagen des Risikomanagements
Ein Risikoportfolio ist eine strukturierte Sammlung von Risiken und schafft die Basis für das Risikomanagement. Jeder Risikoanalyse muss den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen des Unternehmens Rechnung tragen. Beginne mit einer Bestandsaufnahme: Welche internen und externen Risiken bedrohen das Unternehmen? Typische interne Risiken sind etwa IT-Ausfälle oder Personalengpässe. Zahlungsausfälle von Kunden oder geopolitische Entwicklungen zählen zu externen Risiken. Das Ziel ist, diese zu identifizieren und in einem umfassenden Portfolio zu bündeln.
Risikokategorien definieren
Zur Systematik teilst du Risiken in Kategorien ein, z. B. finanzielle, operationale, strategische und rechtliche Risiken. Diese Kategorisierung ermöglicht eine gezielte Abwehrstrategie. Ein kleines Einzelhandelsunternehmen könnte finanzielle Risiken durch Liquiditätsengpässe in der Nebensaison im Auge behalten. Dagegen wird ein Produktionsbetrieb möglicherweise mehr Augenmerk auf operationale Risiken wie Maschinenausfälle legen.
Tägliche Risiken priorisieren
Nicht alle Risiken sind gleich bedeutsam. Priorisiere nach Eintretenswahrscheinlichkeit und potenzieller Schadenshöhe. Oft wird dieser Schritt vernachlässigt, was zu Fehlallokationen von Ressourcen führt. Ein häufiger Fehler ist die Vernachlässigung seltener, aber katastrophaler Risiken, wie Naturkatastrophen. Eine solche Priorisierung hilft, die nötigen Massnahmen einzuleiten, um potenzielle Schäden zu minimieren.
Regelmässige Aktualisierung und Überwachung
Ein Risikoportfolio ist kein statisches Dokument. Setze regelmässige Überprüfungen an, um sicherzustellen, dass es den sich ändernden Gegebenheiten entspricht. Ignorierte Aktualisierungen führen oft dazu, dass neue Risiken unentdeckt bleiben oder Massnahmen zwecklos sind. Führe mindestens einmal jährlich eine vollständige Revision durch oder nach wesentlichen Änderungen im Geschäftsumfeld.
Typische Fehler und Korrekturen
Ein häufiger Fehler ist, Risiken zu ignorieren, die schwer zu quantifizieren sind, wie Reputationsrisiken. Korrektur: Entwickle qualitative Bewertungsmethoden. Ein anderer Fehler liegt in der unzureichenden Definition von Verantwortlichkeiten, was leicht zu Ineffizienz führt. Betrachte klare Verantwortlichkeiten als unabdingbar und weise jedem Risiko einen Verantwortlichen zu, der regelmässig Bericht erstattet.
Vierzehntägige Handlungsanleitung zur Entwicklung eines Risikoportfolios
Erste Woche, Tag 1–2: Sammle alle verfügbaren Informationen über die möglichen Risiken deines Unternehmens. Nutze Workshops mit Mitarbeitenden, um verschiedene Ansichten und Einsichten zu erhalten.
Tag 3–5: Kategorisiere die Risiken und gewichte sie nach Bedeutung und Wahrscheinlichkeit.
Tag 6–7: Entwickle einen Entwurf des Risikoportfolios. Besprich diesen in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe.
Zweite Woche, Tag 8–10: Implementiere Feedback aus der Gruppe und überarbeite das Portfolio entsprechend.
Tag 11–13: Definiere Massnahmen zur Risikobewältigung. Stelle sicher, dass Verantwortlichkeiten und Berichtsprozesse klar sind.
Tag 14: Präsentation des finalen Risikoportfolios an die Geschäftsleitung und Freigabe zur Implementierung.
Ein gut aufgebautes Risikoportfolio schützt das Unternehmen nicht nur vor Verlusten sondern optimiert auch die Strukturen für den Umgang mit unerwarteten Ereignissen.
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