Lagerbestände effizient verwalten & optimieren — Einkaufsmanagement

Autor: Roman Mayr

Einkaufsmanagement — Schritt und Praxisleitfaden im Überblick.

Einkaufsmanagement ·

Optimierung des Bestandsmanagements: Effizienz steigern und Kosten senken

Eine effiziente Optimierung des Bestandsmanagements ist für KMU entscheidend, um Kosten zu senken und die Effizienz der gesamten Lieferkette zu steigern. Indem Unternehmen ihre Lagerbestände genau überwachen und anpassen, können sie flexibel auf Marktnachfragen reagieren und unnötige Lagerhaltungskosten vermeiden.

Fokus auf genaue Bestandsaufnahme

Der erste Schritt zu einem effizienten Bestandsmanagement ist eine genaue und regelmässige Bestandsaufnahme. Viele KMU verlassen sich auf unzuverlässige Schätzungen, was zu Überbeständen oder Lieferengpässen führt. Korrigieren lässt sich dies durch den Einsatz einer modernen Bestandssoftware, die Echtzeitdaten liefert und den Überblick über Lagerbestände erleichtert. Solche Systeme helfen, den tatsächlichen Bedarf besser einzuschätzen und Bestellungen entsprechend zu optimieren.

Fehlendes Abgleichverfahren

Ein häufiger Fehler ist das Missachten eines systematischen Abgleichverfahrens zwischen physischen und buchhalterischen Beständen. Diskrepanzen führen zu Bestandsdifferenzen und können teuer werden, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt werden. Unternehmen sollten ein Regelwerk etablieren, das regelmässige physische Inventuren und kontinuierliche Datenabgleiche umfasst, um solche Differenzen frühzeitig zu identifizieren und zu beheben.

Überbestände vermeiden

Oft lagern KMU aufgrund von Fehlprognosen und Pufferstrategien mehr Waren als nötig, was Kapital bindet und Lagerkosten in die Höhe treibt. Dies kann durch die Einführung eines Just-in-Time-Lieferansatzes zügig korrigiert werden, der die Produktion und Lieferung an den tatsächlichen Bedarf anpasst. Wichtig ist dabei eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten, um flexible Liefertermine gestalten zu können.

Verwendung von ABC-Analysen

Eine weitere bewährte Methode zur Bestandsoptimierung ist die regelmässige Durchführung von ABC-Analysen. Damit lässt sich der Lagerbestand klassifizieren, um die besonders wertvollen Artikel (A-Artikel), die regelmässig und in grossen Mengen verkauften Artikel (B-Artikel) sowie die weniger wichtigen Artikel (C-Artikel) gezielt bewirtschaften zu können. Eine falsche Priorisierung macht das Bestandsmanagement ineffizient. Durch die Konzentration auf A-Artikel lassen sich Umsatz und Liquidität gezielt verbessern.

14-Tage-Massnahmenplan zur Optimierung


    Bestandsaufnahme durchführen – Beauftragen Sie eine vollständige, physische Bestandsaufnahme aller Waren in Ihrem Lager.

    Bestandssoftware evaluieren – Prüfen Sie Bestandsmanagement-Softwarelösungen, die zu Ihrem Unternehmen passen, und integrieren Sie sie.

    Regelwerk entwickeln – Erstellen Sie ein Regelwerk für die kontinuierliche Überprüfung und Anpassung von Bestandsdaten.

    Lieferanten kommunizieren – Erarbeiten Sie mit Ihren Lieferanten flexiblere Lieferpläne und prüfen Sie Möglichkeiten zur Just-in-Time-Lieferung.

    ABC-Analyse einführen – Führen Sie eine ABC-Analyse durch und richten Sie Prozesse basierend auf den Ergebnissen ein.

    Schulung des Personals – Schulen Sie Mitarbeitende im Umgang mit neuen Prozessen und der Bestandsmanagement-Software.

    Ergebnisse überprüfen – Nach 30 Tagen behalten Sie die Effekte der Implementierungen im Auge und passen die Massnahmen bei Bedarf an.


Durch diese gezielten Schritte kann ein KMU in kürzester Zeit wesentliche Verbesserungen im Bestandsmanagement erzielen und dadurch Kosten senken, die Effizienz steigern und die Kundenbindung verbessern.

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