KI-Governance im Betrieb — Incident- & Problemmanagement für KI

Autor: Roman Mayr

Incident- & Problemmanagement für KI – kompakt erläutert.

KI-Governance im Betrieb ·

Im Betrieb eines KMU ist es entscheidend, ein effizientes Incident- und Problemmanagement für KI-Anwendungen zu implementieren, um einen zuverlässigen und sicheren Betrieb zu gewährleisten.

Bedeutung der KI-Governance

In der heutigen digitalen Wirtschaft nutzen KMU vermehrt Künstliche Intelligenz, um Prozesse zu optimieren und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschliessen. Dennoch birgt der Einsatz von KI Risiken, wie Fehlfunktionen oder ethische Probleme. Daher ist eine klare Governance-Struktur notwendig, welche die Überwachung und Verwaltung dieser Systeme sicherstellt. Incident- und Problemmanagement sind zentrale Elemente dieser Struktur.

Identifikation und Priorisierung von Zwischenfällen

Ein wesentlicher Schritt im Incident- und Problemmanagement ist die schnelle Erkennung von Zwischenfällen. Ein Zwischenfall ist jede Abweichung vom normalen Betrieb einer KI-Anwendung, die potenziell die Geschäftsabläufe stören kann. Zum Beispiel könnte eine Anomalie im Kundenservice-Chatbot dazu führen, dass Anfragen nicht korrekt bearbeitet werden. KMU sollten deshalb Tools einsetzen, die Anomalien automatisch erkennen und priorisieren. Die Priorisierung erfolgt anhand der Auswirkungen auf das Geschäft, wobei Zwischenfälle mit grösseren Auswirkungen prioritär behandelt werden müssen.

Effektive Kommunikation und Dokumentation

Zwei häufige Fehler im Umgang mit KI-Zwischenfällen sind ungenügende Kommunikation und fehlende Dokumentation. Ein Beispiel ist die interne Verwirrung über die Zuständigkeit bei der Behebung eines Fehlers. Dies lässt sich beheben, indem klare Kommunikationswege und Verantwortlichkeiten definiert werden. Alle Zwischenfälle sollten systematisch dokumentiert werden. Ein standardisiertes Protokoll stellt sicher, dass wertvolle Informationen über Ursachen und Lösungen für zukünftige Vorfälle verfügbar bleiben.

Problemlösung und Kontinuierliche Verbesserung

Das Management von Problemen geht über die kurzfristige Lösung von Zwischenfällen hinaus. Hier gilt es, die zugrunde liegenden Ursachen systematisch zu beheben. Etwa wenn ein automatisiertes System verwertbare Daten aufgrund einer fehlerhaften Datenintegration nicht korrekt analysiert. Eine fortlaufende Analyse und Optimierung der KI-Prozesse ist erforderlich, um die Qualität im Verlauf der Zeit zu gewährleisten. Beispielsweise könnte ein kleines Unternehmen regelmässige Schulungen für sein IT-Team anbieten, um die Fähigkeiten im Umgang mit KI-Technologien zu verbessern.

Handlungsanleitung für die Umsetzung in 14-30 Tagen


    Woche 1-2: Zwischenfälle identifizieren und priorisieren

Inventarisierung vorhandener KI-Anwendungen.

Installation und Konfiguration von Monitoring-Tools zur Anomalieerkennung.

Ausbildung des Personals zur Erkennung und Meldung von Zwischenfällen.

    Woche 3: Kommunikationsstruktur etablieren

Definition klarer Kommunikationskanäle und Verantwortlichkeiten.

Einführung eines standardisierten Protokolls zur Dokumentation von Zwischenfällen.

    Woche 4: Problemursachen ermitteln

Durchführung einer Ursachenanalyse bei wiederkehrenden Zwischenfällen.

Implementierung von Lösungen für identifizierte Probleme.

Planung regelmässiger Schulungen für Mitarbeiter im Umgang mit KI-Technologien.
Ein strukturiertes und gut durchdachtes Incident- und Problemmanagement bildet die Grundlage für den erfolgreichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz in KMUs. Dies reduziert nicht nur Risiken, sondern schafft auch Vertrauen in die fortschrittliche Technologie, was letztlich zum Geschäftserfolg beiträgt.

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