IT-Sicherheit & Compliance – kompakt erläutert.
Ein Security Audit bestehend aus zehn sorgfältig durchgeführten Schritten unterstützt KMU dabei, Schwachstellen in ihrer IT-Infrastruktur frühzeitig zu erkennen und Sicherheitsmassnahmen gezielt zu verbessern. Dabei sind Planung, klare Kommunikation und umgehende Umsetzung von Massnahmen entscheidend.
Grundlage schaffen
Eine fundierte Vorbereitung ist essenziell. Zu Beginn eines Security Audits sollte ein IT-Verantwortlicher benannt werden, der als Ansprechpartner für das Audit-Team fungiert. Die aktuelle IT-Infrastruktur, samt aller Software- und Hardware-Komponenten, wird erfasst, um das gesamte System im Überblick zu behalten. Ein detailliertes IT-Asset-Inventar hilft dabei, keine Komponente zu übersehen und bildet die Grundlage für den weiteren Verlauf des Audits.
Schwachstellenanalyse
Die Identifikation von Sicherheitslücken erfolgt typischerweise durch automatisierte Tools, gefolgt von manuellen Überprüfungen. Während automatisierte Tools wie Schwachstellenscanner grosse Datenmengen effizient verarbeiten können, haben manuelle Analysen den Vorteil, auch komplexe und weniger offensichtliche Schwachstellen aufzudecken. Im KMU-Alltag sollten auch möglichst alle verwendeten Cloud-Dienste geprüft werden. Ein gängiger Fehler in dieser Phase ist die Vernachlässigung des regelmässigen Updates solcher Tools. Diese sollten mindestens monatlich überprüft und aktualisiert werden, um den neuesten Bedrohungen gewachsen zu sein.
Mitarbeiter in die Sicherheitsstrategie einbinden
Mitarbeiter sind oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette. Regelmässige Schulungen zur Sensibilisierung für Sicherheitsvorkehrungen sind unabdingbar. Ein häufiger Fehler besteht darin, Schulungen als einmalige Veranstaltung abzuhandeln. Diese sollten periodisch, idealerweise vierteljährlich, erfolgen, um ein kontinuierliches Sicherheitsbewusstsein zu erhalten. Phishing-Simulationen sind wirksame Mittel, um das Erlernte in der Praxis zu testen.
Interne und externe Kommunikationswege absichern
Oft werden Kommunikationswege übersehen. Eine sichere Kommunikation beginnt mit der Verschlüsselung von E-Mails und wichtigen Dokumenten. VPN-Lösungen und verschlüsselte Verbindungen sollten bei externen Zugriffen auf Unternehmensressourcen standardmässig genutzt werden. Ein typischer Fehler ist der fahrlässige Umgang mit Zugangsdaten. Die Einführung von Mehr-Faktor-Authentifizierung kann hier Abhilfe schaffen und den Zugriff deutlich sicherer gestalten.
Kontrolle und Nachbearbeitung
Nach dem Audit ist eine umfassende Berichterstellung erforderlich, in der alle identifizierten Risiken und vorgeschlagenen Massnahmen festgehalten sind. Diese Berichte bilden die Basis für notwendige, anschliessende Massnahmen zur Optimierung der IT-Sicherheit. Ein präziser Zeitplan für deren Umsetzung ist essenziell. Die Nichtverfolgung dieses Zeitplans ist ein weit verbreiteter Fehler, der das Audit wertlos machen kann.
30-Tage-Handlungsanleitung
Tag 1–3: Benennung eines IT-Verantwortlichen und Sammlung aller IT-Assets.
Tag 4–10: Durchführung einer ersten umfassenden Schwachstellenanalyse, sowohl automatisiert als auch manuell.
Tag 11–13: Beginn der Mitarbeiterschulungen und Durchführung erster Phishing-Simulationen.
Tag 14–16: Analyse und Sicherung der internen und externen Kommunikationswege.
Tag 17–20: Einführung von Mehr-Faktor-Authentifizierung bei allen wichtigen Zugängen.
Tag 21–24: Erstellung des Auditberichts und Erarbeitung eines Massnahmenkatalogs.
Tag 25–30: Implementierung der priorisierten Massnahmen und Planung regelmässiger Audits und Schulungen.
Ein gut durchgeführtes Security Audit verbessert nicht nur die IT-Sicherheit, sondern erhöht auch das Vertrauen der Kunden in ein Unternehmen. Indem KMU regelmässig solche Audits durchführen, können sie ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyber-Bedrohungen nachhaltig stärken.
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