Halluzinationen in KI-Dialogen verhindern — Conversational AI

Autor: Roman Mayr

Conversational AI — Schritt und Praxisleitfaden im Überblick.

Conversational AI ·

Dialog-Design optimieren, um Halluzinationen zu vermeiden

Die zunehmende Nutzung von konversationsfähiger Künstlicher Intelligenz bietet KMU wertvolle Möglichkeiten zur Automatisierung und Effizienzsteigerung. Eine der grössten Herausforderungen beim Einsatz von Conversational AI ist jedoch das Vermeiden von Halluzinationen – also falschen oder irreführenden Aussagen der KI. Ein durchdachtes Dialog-Design kann helfen, diese Problematik in Schach zu halten.

Wichtigkeit klarer Initialfragen

Ein häufig anzutreffender Fehler ist eine unklar formulierte Eröffnungsfrage. Wenn die KI unpräzise oder mehrdeutige Eingaben erhält, steigt die Wahrscheinlichkeit von Halluzinationen. Im KMU-Alltag, beispielsweise im Kundensupport, wäre es ratsam, präzise Fragen zu verwenden, wie: "Können Sie Ihr spezifisches Problem näher beschreiben?" anstatt "Womit kann ich helfen?" Diese Klarheit reduziert Interpretationsspielräume und leitet die KI zur Erfragung relevanter Informationen.

Kontextuelle Begrenzung verwenden

Ein weiterer Fehler besteht darin, der KI zu viel Freiheit in der Interpretation und in der Antwortmöglichkeit zu geben. Dies kann zu unsachgemässen Antworten führen. Um dem entgegenzuwirken, sollten KMU eine kontextuelle Begrenzung einführen. Dazu gehört, dass der Dialog nur innerhalb eines festgelegten Themas bleibt. Beispielsweise könnte eine KI, die Fragen zu Produkten beantwortet, das Thema nicht auf benachbarte Bereiche wie allgemeines Wissen ausweiten. Dies erhöht die Genauigkeit und Relevanz der Antworten.

Rückversicherung durch Rückfragen

Ein wirksames Mittel zur Vermeidung von Halluzinationen ist die Einführung von Rückfragen seitens der KI. Ohne eine klare Rückversicherung mit dem Nutzer laufen Unterhaltungen Gefahr, in die Irre zu führen. Eine einfache Rückfrage wie: "Meinen Sie damit, dass...?" gibt dem Nutzer die Gelegenheit, Missverständnisse zu klären und verhindert, dass die KI falsche Annahmen trifft. Dies ist gerade im Einsatz bei KMUs von Bedeutung, wo präzise Kommunikation den Geschäftserfolg massgeblich beeinflusst.

Beispiel aus der Praxis

Ein mittelgrosses Unternehmen im Bereich Kundenservice optimierte sein Dialog-Design durch spezifischere Abfrageprotokolle und halbierte innerhalb kurzer Zeit seine Fehlantwortquote. Durch gezielte Rückfragen zu Kundenanfragen konnten Missverständnisse minimiert und die Kundenzufriedenheit gesteigert werden.

Handlungsanleitung in 14–30 Tagen


    Analyse der aktuellen Dialogführung: Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme Ihrer gegenwärtigen KI-Dialoge. Notieren Sie Fehlantworten und deren häufige Ursachen.

    Definition klarer Fragen: Überarbeiten Sie Eröffnungsfragen. Erstellen Sie Vorlagen für präzise und spezifische Fragen, die kleine Interpretationsspielräume lassen.

    Einführung kontextueller Begrenzung: Limitierten Sie die Gesprächsthemen. Sorgen Sie dafür, dass die KI nur auf definierte Wissensbereiche zurückgreift.

    Integration von Rückfragen: Entwickeln Sie ein Protokoll für Rückfragen. Implementieren Sie Mechanismen, durch die die KI Relevanz und Konsistenz nachfragt.

    Testen und Anpassen: Führen Sie mehrere Testläufe mit der überarbeiteten Dialogstruktur durch und sammeln Sie Feedback. Passen Sie je nach Ergebnis an.

    Schulung Ihrer Mitarbeiter: Schulen Sie Ihre Teams im Umgang mit dem optimierten System und machen Sie sie mit der Wichtigkeit präziser Eingaben und Rückmeldungen vertraut.

    Regelmässige Überprüfung und Anpassung: Etablieren Sie einen kontinuierlichen Verbesserungskreislauf. Überprüfen Sie regelmässig die Ergebnisse und passen Sie die Dialogstrukturen bei Bedarf an.


Diese Schritte stellen sicher, dass Halluzinationen reduziert werden und Ihre Conversational AI effizient und zuverlässig arbeitet. Durch diesen Fokus können KMUs die Kundenerfahrung erheblich verbessern.

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